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Landkreis Roth

Wirtschaft wird digital

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Studie der Technischen Hochschule Nürnberg: Wie weit sind die Unternehmen im Landkreis Roth bei der Digitalisierung?

Die Unternehmen im Landkreis Roth haben sich zu großen Teilen schon intensiv mit der Digitalisierung beschäftigt: Fast die Hälfte von ihnen hat mit der Umsetzung von konkreten Projekten begonnen. Immerhin ein Drittel bereitet sich auf Digitalisierungsprojekte vor und ist aktuell mit Analyse des Ist-Zustandes, Planung und Strategieentwicklung befasst. Im Produzierenden Gewerbe ist der Anteil der schon aktiven Unternehmen überdurchschnittlich hoch. Betriebe, die sich schon in der digitalen Welt bewegen, nennen als Motive insbesondere eine bessere Service-Qualität, mehr Effizienz, höhere Flexibilität und eine größere Transparenz der betrieblichen Prozesse. Das sind zentrale Aussagen der Studie „Digitalisierung im Landkreis Roth“, die die Technische Hochschule Nürnberg (Prof. Dr. Werner Fees) gemeinsam mit der Unternehmerfabrik Landkreis Roth durchgeführt hat und an der rund 450 Unternehmen teilgenommen haben. Unterstützt wurde die Umfrage durch das Landratsamt Roth, das IHK-Gremium Landkreis Roth, die Kreishandwerkerschaft, die Agentur für Arbeit und die Berufsschule Roth.

Auch Hemmnisse auf dem Weg zur digitalen Welt wurden durch die Erhebung offensichtlich: Als Hauptprobleme nannten die Betriebe die Anforderungen an die IT-Sicherheit, hohe Kosten, den Qualifizierungsbedarf der Mitarbeiter und das Fehlen eines ausreichenden Breitband-Anschlusses.

Was bedeutet Digitalisierung konkret?

Es zeigte sich, dass viele Unternehmen unsicher sind, wie Digitalisierung im Betrieb eigentlich konkret aussehen kann: Sie haben nicht nur beim Thema IT-Sicherheit und Datenschutz Unterstützungs- und Informationsbedarf, sondern vielfach werden grundlegende Informationen benötigt, um sich überhaupt erst über die Möglichkeiten und Potenziale der Digitalisierung klar zu werden. Auch bei der Erarbeitung von Digitalisierungsstrategien und bei der Umsetzung von Industrie 4.0 fühlen sich die Betriebe häufig nicht ausreichend gerüstet.

Entgegen der landläufigen Meinung, die Digitalisierung gefährde viele Arbeitsplätze, gaben die befragten Unternehmen zu Protokoll, dass die Zahl der Mitarbeiter durch digitale Prozesse gleich bleiben oder sogar steigen dürfte. Außerdem stellten die Autoren der Studie eine überraschend hohe Veränderungsbereitschaft der Mitarbeiter fest. Allerdings müssten sie in aller Regel weitergebildet werden, um sie für die Arbeitswelt 4.0 fit zu machen.

Aus 14 ergänzenden Experten-Interviews mit Unternehmen aus dem Landkreis, die schon Erfahrung mit Digitalisierung haben, zogen die Autoren weitere Schlüsse: Die Zusammenarbeit mit externen Partnern und Dienstleistern, die über spezifisches IT-Know-how verfügen, dürfte in der digitalen Wirtschaft an Bedeutung gewinnen. Deutlich wurde außerdem, so die Studentinnen der Technischen Hochschule bei der Präsentation im Rother Landratsamt, dass Digitalisierung Chefsache sein müsse: Nur wenn die Geschäftsführung vorangehe und die Mitarbeiter durch eine offene Kommunikation „mitnehme“, könnten betriebliche Digitalisierungsprojekte gelingen.

Netzwerk im Landkreis

Nun wollen die Akteure im Landkreis prüfen, wie die Ergebnisse der Studie konkret umgesetzt werden können. Die Arbeitsgruppe der Technischen Hochschule schlägt u. a. ein „Digitalisierungs-Netzwerk“ im Landkreis Roth vor, das von der Unternehmerfabrik koordiniert werden könnte. Dieses Netzwerk sollte dem Erfahrungsaustausch zwischen Unternehmen dienen, verstärkte Kooperationen mit Bildungsträgern beim Thema Digitalisierung anstoßen und über staatliche Förderprogramme informieren.

Autor/in: 

(bec.)

Externer Kontakt:

Unternehmerfabrik Landkreis Roth

Karl Scheuerlein

Tel. 09171 853831

scheuerlein@unternehmerfabrik.de

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 03|2018, Seite 40

 
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