Leider, liebe Leserinnen und Leser, muss ich an dieser Stelle auch im November mit schlechten Nachrichten beginnen.
Aktuelle Umfrageergebnisse bestätigen die Befürchtungen zur wirtschaftlichen Entwicklung. Die Erwartungen in den mittelfränkischen Betrieben brechen regelrecht ein, so zeigt es das Barometer zum IHK-Konjunkturklima. Auch auf Bundesebene sind die Zahlen erschreckend: Laut DIHK-Umfrage wollen 17 Prozent der Industriebetriebe ihre Produktion wegen der hohen Energiepreise drosseln. Besonders alarmierend:
Der Blick in die fernere Zukunft ist auch nicht gerade rosig. Die Bekämpfung des Fachkräftemangels wird zur Daueraufgabe für Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Dies wurde auch beim lebendigen IHK Kammergespräch mit der Vorstandsvorsitzenden der Bundesagentur Andrea Nahles deutlich (siehe Seite 46).
Eigentlich liegt es seit Jahren auf der Hand, was politisch getan werden muss: Entlastung, Entbürokratisierung, die Zukunftsthemen beherzt angehen. Angesichts der vielen Probleme wie Rekordinflation, Lieferproblemen und Energiekosten erwartet niemand Wunder von der Bundesregierung. Aber in vielem tut sich die Politik zu schwer und ist zu langsam. Das gilt sowohl beim Gewinnen von Arbeitskräften aus dem Ausland als auch beim Dauerbrenner Bürokratieabbau, sei es in Fragen von Aufenthaltstiteln oder Fuel-Switch-Genehmigungen.
Glauben Sie mir, ich könnte mir auch schönere Themen für dieses Editorial vorstellen als das häufige Mahnen und Fordern in Richtung Politik. Doch angesichts der Krisenlage müssen wir deutlich machen, wie sehr unsere Betriebe kämpfen müssen.
Trotzdem bleibe ich optimistisch. Sie alle haben als Unternehmerinnen und Unternehmer in den letzten Jahren gezeigt, dass die Wirtschaft in Deutschland auch aus tiefen Einschnitten immer wieder nach oben kommen kann. Wir als IHK werden Sie dabei nach Kräften unterstützen.
