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Geschichte

Badefreuden von anno dazumal

 

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Oliver Dürrbeck

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Erfrischung in der Badeanstalt: Das Exponat des Monats Juli beschäftigt sich mit den Badefreuden von anno dazumal. Dazu gehört nicht nur das Licht- und Luftbad, sondern auch die Badekleidung. Diese war nicht selten aus Flanell.

Historischer Stich mit Ansicht der Naturheilanstalt Steinbacher, 1858. (Foto: BWA)

Historischer Stich mit Ansicht der Naturheilanstalt Steinbacher, 1858.

„Summer in the city“: Bei steigenden Temperaturen locken in München acht städtische Freibäder zur Abkühlung. Kaum noch bekannt sind ältere Einrichtungen, die früher der Großstadtbevölkerung in der heißen Jahreszeit Erfrischung boten. Das alte Münchner Stadtadressbuch von 1914 listet dazu eine Vielzahl von Badeanstalten auf, so z.B. ein Licht-, Luft- und Sonnenbad in der Hansastraße oder die Erste Münchner Sonnen- und Lichtluftbadeanstalt in der Balanstraße.

Als „vornehmstes Bad“ galt das Luisenbad in der gleichnamigen Straße, das auch mit Schwimmunterricht und einer ganzjährig geheizten Schwimmhalle warb. Montag und Donnerstag Nachmittag gab es „Damentage“. Bereits um die Mitte des 19. Jahrhunderts betrieb der praktische Arzt Dr. Josef Steinbacher in Brunnthal, einem früheren Ortsteil von Bogenhausen, mit großem Erfolg seine Wasser- und Naturheilanstalt.

Sommerprospekt des Coburger Wäsche- und Bademodenherstellers Escora, ca. 1960.

Damals setzten sich die ersten Badekleider für Frauen durch, die aus Flanell oder Serge gefertigt waren. Einen einteiligen anliegenden Badeanzug präsentierte erstmals die australische Sportschwimmerin Annette Kellerman, die 1902 beim New South Wales Wettbewerb gewann. 1946 posierte eine französische Stripteasetänzerin als Weltneuheit in einem knappen Zweiteiler, der nach dem vor kurzem bombardierten Bikiniatoll benannt war. Doch es sollte noch mehr als ein Jahrzehnt dauern, bis diese Bademode allgemein ihren Durchbruch erlebte. 

Richard Winkler, stellvertretender Leiter des Bayerischen Wirtschaftsarchivs: „Nicht zuletzt im Zug der Lebensreformbewegung des ausgehenden 19. Jahrhunderts kam ab den 1880er Jahren die sportliche Betätigung bei frischer Luft, Sonne und Wasser in Mode. Im Bayerischen Wirtschaftsarchiv spiegeln Dokumente und Abbildungen unterschiedlichster Art diese damals völlig neue Zeitströmung wider.“ 

Fotos: Bayerisches Wirtschaftsarchiv BWA

 
 
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