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Geschichte

Donner, Blitz und Wolkenbruch

 

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Oliver Dürrbeck

Oliver Dürrbeck

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Wenn schwere Unwetter, Sturm oder Hagel drohten, nahmen die Menschen früherer Jahrhunderte ihre Zuflucht in der Anrufung Gottes und der Heiligen. Inzwischen kann man sich zwar versichern, vor Schäden ist jedoch keiner gefeit, wie das Exponat des Monats Juli des Wirtschaftsarchiv zeigt.

Seit dem 15. Jahrhundert sollte das Wetterläuten den Hagelschlag vertreiben. Geweihte schwarze Wetterkerzen versprechen heute noch Schutz vor Gewittern – übrigens auch vor häuslichen, wie es im Klosterladen der Nonnen von Frauenchiemsee heißt.

In Oberbayern unterhält der von heftigen Unwettern besonders heimgesuchte Landkreis Rosenheim seit 30 Jahren eigene Hagelflieger. 1975 stieg der erste Pilot zu einer Gewitterfront auf, um die Wolken mit Silberjodid zu „impfen“. Zum Schutz vor schweren Ernteschäden nahmen im 19. Jahrhundert erstmals Hagelversicherungen ihre Arbeit auf: Schon 1833 etablierte sich der Hagelassekuranzverein für den Isarkreis.

Rund 50 Jahre später boten neun Gesellschaften ihren Schutz an, doch nur 2,5 Prozent aller bayerischen Landwirte waren tatsächlich gegen Hagelschaden versichert. Die Versicherungsprämien waren sehr hoch. Daher richtete das Königreich Bayern 1884 die Bayerische Landeshagelversicherungsanstalt ein, die kurz vor dem Ersten Weltkrieg etwa 40 Prozent der Getreideanbaufläche des Landes versicherte. 

Dr. Eva Moser, Leiterin des Bayerischen Wirtschaftsarchivs: „Nicht nur Hagel gehört seit jeher zu den großen Wettergefahren in Bayern, auch schwere Stürme richten immer wieder Zerstörungen an. So wütete 1894 ein Tornado über dem Ebersberger Forst. Die Archivbestände im Bayerischen Wirtschaftsarchiv dokumentieren auf vielfältige Weise die Wetterkatastrophen in Bayern und ihre Auswirkungen.“

 Fotos: Bayerisches Wirtschaftsarchiv BWA

 
 
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