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Geschichte

Kriegsende in München

 

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Oliver Dürrbeck

Oliver Dürrbeck

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„… und neues Leben blüht aus den Ruinen“

Zum Kriegsende war auch das Gebäude der IHK völlig zerstört. Doch schon im Mai ging es mit Behelfsbüros und im Barackenbau sowie politisch unbelasteter Führung wieder an die Arbeit.

Am 30. April 1945 rollten die ersten Panzer der 7. Amerikanischen Armee durch das zerbombte München. Auch das Gebäude der IHK München am Maximiliansplatz war beim Luftangriff vom 7. Januar einem Totalschaden zum Opfer gefallen. In den Kellerräumen wurden Behelfsbüros eingerichtet. Außerdem hatte die Kammer in Söcking am Starnberger See eine Bürobaracke „mit einfachem Pappdach“ als Ausweichstelle organisiert.

Nur wenige Tage nach dem Einmarsch der Amerikaner erhielt Dr. Edmund Simon, der 1933 aus der Geschäftsführung der IHK ausscheiden musste, den Auftrag, beim organisatorischen Wiederaufbau der Handelskammer mitzuwirken. Bereits Mitte Mai nahm das neue und politisch nicht belastete IHK-Präsidium – mit dem Holzgroßhändler Reinhart Kloepfer an der Spitze – seine Arbeit auf. Kloepfer machte in seiner Antrittsansprache an die IHK-Mitarbeiter am 15. Mai deutlich, was angesichts der Flut an Aufgaben in der Nachkriegszeit vordringlich war: „Ein jeder gehe an seine Arbeit, alles andere sind spätere Sorgen.“

Ähnlich wie in vielen anderen besetzten Städten in Deutschland wurde die Kammer innerhalb kürzester Zeit eine funktionsfähige Anlaufstelle für viele Hilfe- und Ratsuchende. Ganz pragmatisch halfen die Mitarbeiter den Unternehmen bei der Bewältigung dringendster Existenzprobleme. Im August 1945 ließ die amerikanische Militärregierung die Industrie-und Handelskammern offiziell wieder zu. 

Dr. Richard Winkler, stv. Leiter des Bayerischen Wirtschaftsarchivs: „Die Arbeit der Industrie- und Handelskammern war geprägt von Not und Mangel der unmittelbaren Nachkriegszeit. Sie mussten gutachtliche Hilfe bei der Zuweisung von Geschäftsräumen und Warenlagern, von Kohlen und Brennstoffen, von Treibstoffen, Kraftfahrzeugen und Fahrrädern, Rohstoffen und Werkzeugen leisten. Viel Arbeit verursachte auch die Ausstellung von Interzonenpässen, die erst Reisen in die anderen deutschen Besatzungszonen ermöglichten. In der Überlieferung der Industrie- und Handelskammern haben Kriegsende und Neuanfang vielfältige Spuren hinterlassen.“

 Fotos: Bayerisches Wirtschaftsarchiv BWA

 
 
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