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Geschichte

Närrische Zeiten

 

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Oliver Dürrbeck

Oliver Dürrbeck

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Die Fünfte Jahreszeit ist am Rhein zu Hause - aber auch an der Isar. Auch in München wird Fasching gefeiert. Nicht zu knapp sogar, wie das Exponat des Monats Februar 2015 des Bayerischen Wirtschaftsarchivs zeigt.  

„Lustig is die Fasenacht, wenn mei Mutter Kücherl bacht“, heißt es in einem alten bayerischen Kinderlied. Die schmalzgebackenen „Auszog’nen“ waren bei Klein und Groß in der Fünften Jahreszeit heiß begehrt. In München spielte der Fasching traditionell eine große Rolle. Redouten und Maskenbälle, aber auch die Schwabinger Künstlerfeste waren legendär. Der Schriftsteller Hermann Roth bemerkte dazu 1905 „Ja, wenn die Leute auswärts glauben sollten, dass wir in München überhaupt nichts anderes tun, als hier Bier trinken und Feste feiern, man dürfte sich nicht wundern!"

Seinen Höhepunkt erreichte das Faschingstreiben damals wie heute am Rosenmontag und Faschingsdienstag. Am Faschingsmontag etwa erfolgte in München die Freisprechung der Metzgerlehrlinge, die in den Fischbrunnen sprangen und Nüsse, Münzen und Süßigkeiten unter das Publikum warfen. Der Brauch geht auf das 16. Jahrhundert zurück und wurde 1954 letztmalig aufgeführt. Seit 1995 lässt die Metzgerinnung den historischen Metzgersprung alle drei Jahre wieder aufleben, allerdings an einem Sonntag im September. Jüngeren Datums ist dagegen der Tanz der Marktfrauen am Viktualienmarkt: 1987 hatten die Standlfrauen erstmals ihren gemeinsamen Auftritt. 


Einladung für einen Maskenball des Münchner Kaufmanns-Casinos, 1873


Werbung für den Münchner Fasching, 1937

Dr. Richard Winkler, stellvertretender Leiter des Bayerischen Wirtschaftsarchivs: „Im Bayerischen Wirtschaftsarchiv hat sich eine Vielzahl von Fotos und Dokumenten rund um den Fasching erhalten. Die Fasnacht machte auch vor den Unternehmen nicht halt. Zu den wichtigsten Ereignissen im innerbetrieblichen Jahreslauf gehörte lange Zeit der Firmenfasching. Gerhart Polt hat ihn in seinem Film „Kehraus“ satirisch verewigt.“

Alle Fotos: Bayerisches Wirtschaftsarchiv BWA

 
 
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