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Geschichte

Bayerns "weiße Kohle"‎

 

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Oliver Dürrbeck

Oliver Dürrbeck

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Die Wasserkraft spielt in Bayern als Energiequelle eine wichtige Rolle. Das zeigt das Exponat des Monats April des Bayerischen Wirtschaftsarchivs.

Zwar ist Bayern arm an fossilen Brennstoffen, doch es verfügt mit seinen Gebirgsflüssen und mächtigen Strömen über einen anderen wichtigen Energieträger, die Wasserkraft. Bereits 1894 nahm als erstes bayerisches Überlandwerk die private Isarwerke GmbH den Betrieb auf. Sie unterhielt eine große Wasserkraftanlage bei Höllriegelskreuth südlich von München.

Isarwerke GmbH, Kraftwerk Pullach(Foto: BWA)

Der zielgerichtete Ausbau der bayerischen Wasserkräfte vollzog sich aber erst nach dem Ersten Weltkrieg. Vor 95 Jahren – am 5. April 1921 – gründete der Bayerische Staat die Bayernwerk AG. Sie hatte die Aufgabe, die „Großwasserkräfte des Landes zum Zwecke vollkommener Ausnützung zusammenzufassen“ und über die Verteilungsanlagen der Überlandwerke „dem ganzen Lande und benachbarten Wirtschaftsgebieten zuzuführen.“

Unmittelbar nach dem Ende des Ersten Weltkriegs begannen im Dezember 1918 die Bauarbeiten am Walchenseekraftwerk. Auf der Baustelle waren zeitweise bis zu 2.000 Arbeiter im Einsatz. Die Arbeitskräfte kamen aus allen Teilen Bayerns, vor allem aus der Holledau, aus Niederbayern und aus dem Spessart. Im Volksmund hießen sie „Baraber“. Im Januar 1924 speiste eine Turbine erstmals Energie ins Stromnetz ein.

Hebefeier an der Transformatorenstation Altjoch-Walchensee des Walchenseekraftwerks, 30.11.1923(Foto: BWA)

Zu den unabdingbaren Voraussetzungen für eine erfolgreiche industrielle Entwicklung gehört die ausreichende Versorgung mit preiswerter Energie. Im Bayerischen Wirtschaftsarchiv ist die Elektrifizierung Bayerns mit einer Fülle von Beständen und Archivalien dokumentiert.

Dr. Richard Winkler, stv. Leiter des Bayerischen Wirtschaftsarchivs

Fotos: Bayerisches Wirtschaftsarchiv BWA

 
 
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