Telefon: +49 911 1335-1335
Ausbildung

Jugendliche heiß begehrt

IHK-Ausbildungsbilanz 2022: Viele Ausbildungsplätze in Mittelfranken

Datum: 19.01.2023
 

Ansprechpartner/innen (1)

Dipl.-Hdl. Stefan Kastner

Dipl.-Hdl. Stefan Kastner

Leiter Geschäftsbereich Berufsbildung Tel: +49 911 1335 1231

Nürnberg – Beste Chancen für Jugendliche, die vor dem Schulabschluss stehen: Wer in diesem Jahr eine duale Ausbildung anstrebt, steht oftmals vor der „Qual der Wahl“. Viele Betriebe in der Region suchen händeringend nach Nachwuchs.

Im laufenden Ausbildungsjahr kamen in Mittelfranken laut Zahlen der Arbeitsagenturen auf 100 gemeldete Ausbildungsplätze gerade einmal 70 Bewerbungen. Daher konnten auch heuer bei weitem nicht alle Ausbildungsplätze besetzt werden, was die Jugendlichen in eine äußerst komfortable Situation bringt. Den Bewerbermangel nur auf die demografische Entwicklung zu schieben, wäre zu kurzfristig gedacht. Jugendliche, die jetzt die Weichen für ihre berufliche Karriere stellen müssen, leiden auch unter den Nachwirkungen der Corona-Pandemie. Berufsorientierung war an vielen Stellen erschwert, Praktika waren oftmals gar nicht möglich. Die IHK Nürnberg für Mittelfranken unternimmt daher eine Vielzahl an Anstrengungen und unterstützt mit Projekten die Berufsorientierung sowie das Matching zwischen Jugendlichen und Betrieben. 

Zunächst zu den Zahlen: Im abgelaufenen Ausbildungsjahr 2022 wurden in Mittelfranken mit 7 414 Ausbildungsverträgen in IHK-Berufen 3,9 Prozent mehr geschlossen als im Vorjahr. Eine erfreuliche Tendenz, trotzdem liegt die Zahl der Neueintragungen damit immer noch um gut elf Prozent unter dem Vor-Corona-Niveau.

Insgesamt befinden sich im Rahmen der zwei- bis dreieinhalbjährigen Ausbildung zurzeit 17 809 Azubis in den mittelfränkischen Betrieben von Industrie, Handel und Dienstleistung in einem Ausbildungsverhältnis.

Branchenentwicklung

Die technischen Berufe verzeichneten 2022 mit 2 650 neuen Ausbildungsverträgen ein Plus von 0,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Überproportional gefragt waren die Metallberufe, allen voran die großen Berufe Industriemechaniker (plus neun Prozent) und Mechatroniker (plus acht Prozent). Bei den Elektroberufen weiterhin ganz vorne sind die Fachinformatiker. Nach einem Anstieg im Vorjahr deutlich rückläufig sind dagegen die Medienberufe, v. a. die Mediengestalter Digital und Print (minus 30 Prozent über alle Fachrichtungen) sowie der Medientechnologe Druck, bei dem sich die Neueintragungen innerhalb eines Jahres von 24 auf zwölf Verträge reduziert haben.

In den kaufmännischen Berufen wurden 4 807 neue Ausbildungsverträge geschlossen (plus sechs Prozent). Besonders hervorzuheben ist die Entwicklung bei den Hotel- und Gaststättenberufen (plus 35 Prozent), den Industriekaufleuten (plus zehn Prozent) sowie den Kaufleuten für Büromanagement (plus zehn Prozent).

Berufsorientierung und Matching durch die IHK

Zur Unterstützung der mittelfränkischen Ausbildungsbetriebe hat die IHK Nürnberg für Mittelfranken im abgelaufenen Jahr eine Vielzahl an Maßnahmen ergriffen:

  • IHK-AusbildungsScouts haben in mehr als 300 digitalen Einsätzen an allgemeinbildenden Schulen über 6 000 Schülerinnen und Schüler erreicht und über die duale Ausbildung sowie Karrieremöglichkeiten informiert.
  • Mit der Praktikumswoche Mittelfranken konnten Schülerinnen und Schüler während der gesamten Sommerferien Praxiserfahrungen sammeln. Nach dem Motto "5 Tage | 5 Berufe | 5 Unternehmen" konnten sie in kurzer Zeit verschiedene Firmen und Ausbildungsberufe kennen lernen. Genutzt wurde das Angebot von 170 Ausbildungsbetrieben und fast 500 Jugendlichen.
  • 20 allgemeinbildende Schulen wurden mit Zukunftssäulen ausgestattet, weitere 50 Schulen konnten sogenannte Berufsorientierungsboxen abonnieren. Beides dient der Information von Schülerinnen und Schülern (und Eltern) rund ums Thema Berufsorientierung.
  • Mehrere Vermittlungsbörsen haben Jugendliche und Ausbildungsbetriebe zusammengeführt.
  • Beim "KarriereKick Mittelfranken" trafen Jugendliche und Unternehmen am Kickertisch in Präsenz aufeinander. Nach einem kurzen Spiel als „Eisbrecher“ konnten die Beteiligten direkt erste Bewerbungsgespräche führen.

Ausblick 2023

Im laufenden Jahr wird weiterhin die Unterstützung der Betriebe bei der Gewinnung neuer Auszubildender im Fokus stehen. Neben den Veranstaltungen, die sich 2022 bewährt haben, wird die IHK weitere neue Formate ausprobieren, um möglichst viele Jugendliche für die duale Ausbildung zu gewinnen. Der Laborführerschein in Kooperation mit dem Zukunftsmuseum Nürnberg soll Schülerinnen und Schüler der Mittelschule auf technisch-naturwissenschaftliche Ausbildungsberufe vorbereiten.

Am 15. März 2023 findet von 19 bis 21 Uhr zum ersten Mal ein Elternabend im Haus der Wirtschaft statt. Er richtet sich an Eltern, deren Kinder in diesem oder im nächsten Jahr die allgemeinbildende Schule abschließen. Auf der Veranstaltung informieren die IHK-Bildungsberaterinnen und -berater über die duale Berufsausbildung und die Karrieremöglichkeiten. Neben der Vorstellung der Vielfalt an Berufen (im IHK-Bereich über 200 Berufe) besteht auch die Möglichkeit für individuelle Fragen.

Die fünf häufigsten IHK-Ausbildungsberufe in Mittelfranken – kaufmännisch und gewerblich-technisch

 

Kaufmännische Berufe

Neuverträge

Gewerblich-technische Berufe

Neuverträge

Kaufmann/-frau im Einzelhandel

600

Fachinformatiker/-in – Fachrichtung Systemintegration

323

Verkäufer/-in

590

Fachinformatiker/-in – Fachrichtung Anwendungsentwicklung

289

Kaufmann/-frau für Büromanagement

551

Industriemechaniker/-in

271

Industriekaufmann/-frau

481

Mechatroniker/-in

232

Kaufmann/-frau im Groß-/ Außenhandel

257

Elektroniker/-in für Betriebstechnik

151

Anhänge

Diese Pressemitteilung können Sie sich als PDF-Datei herunterladen.

Zum Betrachten der Datei benötigen Sie einen PDF-Reader. Einen aktuellen Reader können Sie beispielsweise hier herunterladen.


 
Device Index

Alle Ansprechpartner/innen auf einen Blick