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Energieeinsparpotenzial bei Druckluftanlagen "heben"

Energieeinsparpotenzial bei Druckluftanlagen "heben"

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Dr.-Ing. Robert Schmidt

Dr.-Ing. Robert Schmidt

Leiter des Geschäftsbereichs Innovation | Umwelt; Grundsatzfragen Innovations-, Industrie-, Technologie-, Digital-, Energie- und Umweltpolitik Tel: +49 911 1335 1299

Druckluftanlagen bieten häufig ein enormes Potenzial zur Energieeinsparung. Hier „hängen die Früchte tief“ und die IHK hilft Ihnen, diese zu ernten.

Druckluft ist eine „echte“ Querschnittstechnologie. Sie ist in zahlreichen produzierenden Unternehmen in den verschiedensten Branchen zu finden: als Antrieb von Montage- und Bauwerkzeugen, als Prozess- oder Förderluft und auch im Explosionsschutz. Ohne Druckluft ist ein automatisierter industrieller Fertigungsprozess heute kaum denkbar. Konkrete Beispiele sind die Lackierung, die Herstellung von PET-Flaschen und der Betrieb von Webstühlen; viele weitere Einsatzgebiete lassen sich finden. Druckluft bietet viele Vorteile, wie die vergleichsweise einfache Handhabbarkeit bei gleichzeitig schneller und präziser Verfügbarkeit, Sauberkeit und Flexibilität. Für den Anwender ist Druckluft meist unersetzbar. Aber: Die Erzeugung von Druckluft ist energieintensiv und damit teuer. Zum Komprimieren und Aufarbeiten der Luft wird erheblich Strom verbraucht und dies mit einem geringen Wirkungsgrad. Optimierungsmöglichkeiten und Einsparpotenziale sind meist zahlreich vorhanden und sind zum Teil technisch einfach, schnell und wirkungsvoll umsetzbar.

Bereits durch eine effiziente Nutzung von Druckluft lässt sich Energie einsparen – nicht selten bis zu 30 Prozent. Einfache Maßnahmen, die sich oft kurzfristig realisieren lassen, umfassen zunächst die technische Optimierung einer Anlage. Das Vermeiden von unnötigem Verbrauch, das Beheben von Leckagen, eine regelmäßige Wartung und Instandhaltung sowie ein optimaler zeitlicher Betrieb auf einem verbrauchsorientierten Druckniveau senken den Energieverbrauch häufig bereits deutlich. Weitergehende Maßnahmen können eine intelligente Steuerung und Regelung, die Wärmerückgewinnung oder auch IT-basiertes Druckluftmanagement sein. Längerfristig betrachtet ist es unumgänglich, Druckluft in das Gesamtkonzept des Energiemanagements im Unternehmen aufzunehmen. Grundlegende Maßnahme ist die umfassende Information der Beteiligten sowie die Qualifizierung der Mitarbeiter, denn vielen ist nicht bewusst, wie wirtschaftlich und energetisch wichtig das Thema Drucklufteffizienz ist. Mit einer optimal betriebenen Druckluftanlage können die Unternehmen einerseits Energie sparen und damit aktiv zum Klimaschutz beitragen und andererseits die eigenen Stromkosten deutlich senken.

Diese Prinzipien sind nicht grundlegend neu. Die Erfahrung hat jedoch gezeigt, dass auf Maßnahmen und Möglichkeiten in diesem Bereich beständig hingewiesen werden muss. Einen wesentlichen Beitrag dazu leistet die IHK Nürnberg für Mittelfranken mit dem Praxistraining zum "Druckluft-Spezialisten (IHK)". In blockweisen Trainingseinheiten werden die Grundlagen zur Druckluft vermittelt und die technische wie wirtschaftliche Optimierung im ganzheitlichen Konzept aufgezeigt. Im Rahmen einer Projektarbeit werden Ansätze und erste Maßnahmen zur Verbesserung des Druckluftbetriebs im eigenen Unternehmen erarbeitet. Das Training ist zielgerichtet nicht nur für verantwortliche Betriebs- und Produktionsleiter, sondern auch für Facility-Manager sowie Energie- und Umweltbeauftragte der Unternehmen. Der bundesweit gültige IHK-Zertifikatslehrgang wird innerhalb Deutschlands nur in München und Nürnberg angeboten. Das nächste Praxistraining der Nürnberger IHK startet im September 2018.

Darüber hinaus hat die IHK Nürnberg in Zusammenarbeit mit den Unternehmen der Gruppe „Druckluft effizient regional“ den Praxisleitfaden "Druckluft effizient nutzen" (PDF-Datei, 4,5 MB) zur Energieeffizienz und Kosteneinsparung veröffentlicht. Der Leitfaden vermittelt Einsteigern die wichtigsten Grundkenntnisse, erfahrenere Mitarbeiter gewinnen einen Überblick über den technischen Stand bei Druckluftsystemen. Gleichzeitig werden Einsparpotenziale und Wechselwirkungen im System veranschaulicht. Mit Hilfe von Anleitungen und Arbeitsblättern kann die Optimierung der Druckluftanlage geplant und verwirklicht werden.

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