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Umwandlung in Aktiengesellschaft

„Fit for Future“ präsentieren sich die Wachter Nahrungsmittelwerke aus Schwaig, die seit Jahresbeginn als kleine Aktiengesellschaft firmieren. Ein Börsengang ist aktuell aber nicht geplant. Vielmehr ist der Abschied von der GmbH Teil eines Reorganisationsprogramms, das mittelfristig ein ertragreiches Geschäft sichern soll.

Damit will der Familienunternehmer und Vorstands-Chef Horst Ganzer mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen. Zum einen möchte der 57-jährige die Nachfolgeregelung bei dem 1934 gegründeten Betrieb erleichtern. Zum anderen soll auch dem engeren Führungskreis Anreiz und Motivation geboten werden, die Wachter-Zukunft mitzugestalten. In Kürze wird außerdem für die Mitarbeiter ein Beteiligungsmodell aufgelegt, das sich in einer AG deutlich einfacher als in einer GmbH realisieren lässt. Und schließlich will der Vorstands-Chef angesichts einer sich abzeichnenden restriktiveren Kreditvergabe durch die Banken die Eigenkapitalbeschaffung erleichtern, für die eine AG einfachere und vielfältigere Möglichkeiten bietet.

Das Unternehmen hat sich darauf spezialisiert, Großküchen von Altenheimen, Behördenkantinen, Krankenhäusern bis zu Kindergärten und Bundeswehr mit mehr als 300 Basis- und Convenience-Produkten zu beliefern. Die in Schwaig und Radebeul bei Dresden hergestellte Produktpalette umfasst unter anderem Soßen, Suppen, Brühen und Würzmittel.
Im vergangenem Jahr ging der Umsatz leicht auf 10,4 Mio. Euro zurück. Dieses Minus resultierte jedoch, so Ganzer, im Wesentlichen aus dem Rückzug von ertragsschwachen Geschäften. Das Ergebnis verbesserte sich auf
250 000 Euro.

Im laufenden Jahr soll der Umsatz um rund sieben Prozent, der Ertrag über ein Drittel auf 350 000 Euro steigen. Auch die Zahl der Mitarbeiter, an beiden Standorten sind inklusive Außendienst rund 100 Personen beschäftigt, soll zunehmen. Bis zum Jahr 2005 will die Wachter AG bei einem Umsatz von zwölf Mio. Euro eine Umsatzrendite von sechs Prozent erreichen.
Ein wichtiger Baustein in der Produktstrategie ist die „boomende Wellness-Welle“, die mit der neuen Linie „Vita-Spezial“ genutzt werden soll. Angesichts sich wandelnder Essgewohnheiten setzt Wachter auf fett- und salzreduzierte Angebote, die so wenig kennzeichnungspflichtige Zusatzstoffe erhalten wie möglich. Hierfür wurden „Diabetic Food“ für Diabetiker und „Fitness Food“ für die gesunde Ernährung mit Weizenproteinen aus heimischen Rohstoffen statt Importsoja auf den Markt gebracht.

In diesem Zusammenhang hat sich das Unternehmen auch an einem Forschungsauftrag des Fraunhofer Instituts beteiligt, der die nächsten zwei Jahre läuft. Aus pflanzlichen Proteinen sollen vergleichbare Eigenschaften wie bei tierischen gewonnen werden, etwa um Gelatine auf Pflanzenbasis herzustellen. tt.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 05|2002, Seite 37

 
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