Im Jahr 2006 wird das so genannte Rating bei der Kreditvergabe für den Mittelstand („Basel II“) endgültig Realität. Doch im Vorgriff verlangen die Banken schon jetzt mehr Transparenz von den Kreditnehmern. Die Basel II-Vereinbarung wird kleinen und mittleren Unternehmen große Anstrengungen abverlangen, doch in der geforderten Offenheit liegen auch beträchtliche Chancen.
Ein stabiles Bank- und Finanzsystem ist Voraussetzung für eine leistungsfähige Wirtschaft. In einigen Ländern Südostasiens lässt sich beobachten, wie undurchsichtige Kriterien bei der Kreditvergabe und mangelnde Sicherungssysteme im Bankenwesen zu Überinvestition, Fehlleitung von Mitteln und letztlich zu einem Hemmschuh der wirtschaftlichen Dynamik werden können. Insofern ist es volkswirtschaftlich zu begrüßen, wenn dem Basel II-Abkommen zufolge die Eigenkapitalquote der Banken künftig vom Kreditrisiko abhängig ist.
Naturgemäß wird dies zu einer stärkeren Spreizung der Zinsen führen: Kreditnehmer mit niedrigerem Ausfallrisiko bezahlen weniger Zinsen, Schuldner mit schlechterer Bonität müssen höhere Finanzierungskosten in Kauf nehmen. Auch dagegen ist grundsätzlich nichts einzuwenden.
Jedoch besteht die Gefahr, dass die Banken gegenüber mittelständischen Kunden zurückhaltender sein werden als gegenüber Großunternehmen mit ihren ausgefeilten Geschäftsplänen und Bilanzen. Nachhaltig beeinträchtigt würde der Mittelstand zudem durch eine „Branchenhaftung“: Aber auch in Zeiten einer schlechten Branchenkonjunktur dürfen nicht alle Unternehmen über einen Kamm geschoren werden.
Die Banken sind deshalb gefordert, ihre Mitarbeiter intensiv auf das Rating vorzubereiten. Denn zur ehrlichen Beurteilung eines Unternehmens müssen vielfältige Kriterien analysiert werden. Neben Bilanzpolitik und Controlling müssen auch Faktoren wie Qualitäts- und Risikomanagement, strategische Planung, Nachfolgeregelung usw. in die Prüfung einbezogen werden. Die zentrale Forderung der Wirtschaft im Zusammenhang mit „Basel II“ ist aber eine deutliche steuerliche Begünstigung der Eigenkapitalbildung gerade für mittelständische Unternehmen.
Unter diesen Voraussetzungen liegen im Rating auch Chancen für den Mittelstand: Denn die Vorbereitung auf das Rating lohnt sich nicht nur wegen besserer Kreditkonditionen. Vielmehr werden dem Management Stärken und Schwächen vor Augen geführt. Der Business-Plan ist nicht nur für „Start-up“-Unternehmen wertvoll, sondern auch für die Strategieentwicklung jedes mittelständischen Betriebes.
Das Rating wird in den nächsten Monaten eines der wichtigsten Themen der IHK-Aktivitäten sein. Nutzen Sie die Informationsveranstaltungen, Publikationen und Beratung Ihrer IHK!
Ein stabiles Bank- und Finanzsystem ist Voraussetzung für eine leistungsfähige Wirtschaft. In einigen Ländern Südostasiens lässt sich beobachten, wie undurchsichtige Kriterien bei der Kreditvergabe und mangelnde Sicherungssysteme im Bankenwesen zu Überinvestition, Fehlleitung von Mitteln und letztlich zu einem Hemmschuh der wirtschaftlichen Dynamik werden können. Insofern ist es volkswirtschaftlich zu begrüßen, wenn dem Basel II-Abkommen zufolge die Eigenkapitalquote der Banken künftig vom Kreditrisiko abhängig ist.
Naturgemäß wird dies zu einer stärkeren Spreizung der Zinsen führen: Kreditnehmer mit niedrigerem Ausfallrisiko bezahlen weniger Zinsen, Schuldner mit schlechterer Bonität müssen höhere Finanzierungskosten in Kauf nehmen. Auch dagegen ist grundsätzlich nichts einzuwenden.
Jedoch besteht die Gefahr, dass die Banken gegenüber mittelständischen Kunden zurückhaltender sein werden als gegenüber Großunternehmen mit ihren ausgefeilten Geschäftsplänen und Bilanzen. Nachhaltig beeinträchtigt würde der Mittelstand zudem durch eine „Branchenhaftung“: Aber auch in Zeiten einer schlechten Branchenkonjunktur dürfen nicht alle Unternehmen über einen Kamm geschoren werden.
Die Banken sind deshalb gefordert, ihre Mitarbeiter intensiv auf das Rating vorzubereiten. Denn zur ehrlichen Beurteilung eines Unternehmens müssen vielfältige Kriterien analysiert werden. Neben Bilanzpolitik und Controlling müssen auch Faktoren wie Qualitäts- und Risikomanagement, strategische Planung, Nachfolgeregelung usw. in die Prüfung einbezogen werden. Die zentrale Forderung der Wirtschaft im Zusammenhang mit „Basel II“ ist aber eine deutliche steuerliche Begünstigung der Eigenkapitalbildung gerade für mittelständische Unternehmen.
Unter diesen Voraussetzungen liegen im Rating auch Chancen für den Mittelstand: Denn die Vorbereitung auf das Rating lohnt sich nicht nur wegen besserer Kreditkonditionen. Vielmehr werden dem Management Stärken und Schwächen vor Augen geführt. Der Business-Plan ist nicht nur für „Start-up“-Unternehmen wertvoll, sondern auch für die Strategieentwicklung jedes mittelständischen Betriebes.
Das Rating wird in den nächsten Monaten eines der wichtigsten Themen der IHK-Aktivitäten sein. Nutzen Sie die Informationsveranstaltungen, Publikationen und Beratung Ihrer IHK!
