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Junges Unternehmen in der Zeitarbeit

„Entgegen allen Erwartungen haben wir uns sehr positiv entwickelt“, bilanziert Jürgen Schütz, Geschäftsführer der Nürnberger Zeitarbeitsfirma Schütz Personalmanagement. Zur Freude gebe es gleich einen doppelten Anlass. Zum einen habe man sich deutlich gegen den rückläufigen Branchentrend stemmen können. Zum anderen habe sich Schütz, der schon seit 15 Jahren in der Branche aktiv ist, mit der Gründung eines eigenen Unternehmens zum Jahresanfang 2001 erst einen Namen am Markt machen müssen.

Im ersten Jahr konnte ein Umsatz von über 2,5 Mio. Euro erzielt werden, während Mitbewerber laut Schütz teils zweistellige Rückgänge hinnehmen mussten. Auch das laufende Jahr habe „mindestens zufriedenstellend“ angefangen. Mittlerweile finden sich rund 100 Zeitarbeitnehmer auf der Lohnliste. Strenge Kundenorientierung und Qualitätssicherung sowie Fokussierung auf ein zukunftsträchtiges Segment zählt Schütz zu den Gründen für den Erfolg. So seien seine Zeitarbeiter zu 97 Prozent qualifizierte Fachkräfte, ein Bereich der von den Unternehmen trotz Personaleinsparungen immer noch nachgefragt werde. Der Rest verteile sich auf die Sparten kaufmännische Zeitarbeiter und Helfer. Der Zeitarbeitermarkt leide insbesondere im Bereich angelernte Kräfte, der gerade durch Rationalisierungen in schwierigen Konjunkturzeiten stark unter Druck gerate.

Außerdem müsse man sich klar am Nutzen der Kunden orientieren. Das bedeute, erklärt Schütz, dass tatsächlich nur entsprechend qualifizierte Mitarbeiter zu den Kundenunternehmen geschickt würden, die auch dem Anforderungsprofil entsprächen. Hier könne man sich nach und nach Vertrauen aufbauen, aber durch falsche Entscheidungen auch schnell einen Vertrauensbonus verspielen. Schütz Personalmanagement bearbeite deshalb Reklamationen schnell und unbürokratisch und habe auch das Austauschrecht für eventuell unzufriedene Kunden verbrieft.

Auf der anderen Seite werde aber auch bei der Mitarbeitersuche sorgfältig ausgewählt, eingestellt und vergütet. Denn viel stärker als in anderen Bereichen seien die eigenen Mitarbeiter vor Ort beim Kunden ein wesentlicher Aspekt, um Folgeaufträge zu bekommen und von positiven Weiterempfehlungen in diesem unübersichtlichen Markt zu profitieren.
Deshalb seien auch Marketingaktivitäten über die Preisschraube verpönt. Qualität habe ihren Preis, erinnert Schütz. Und in der Regel gingen Nachlässe gegenüber den Kundenbetrieben erst einmal zu Lasten der Zeitarbeiter, auf die die geringere Spanne übergewälzt werde. Das ziehe wiederum schlechteres und unmotivierteres Arbeiten nach sich, was zu unzufrieden Kunden führe. Auf diese kurzfristige Geschäftstaktik wolle man sich nicht einlassen. tt.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 06|2002, Seite 33

 
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