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Weltweit gefragter Spezialist für Rettungstechnik

Die Lukas Hydraulik GmbH in der Weinstraße in Eltersdorf berichtete bei einem Besuch von Erlangens Wirtschaftsreferent Konrad Beugel über gute Geschäfte. Die beiden neuen Geschäftsführer Uwe Kirchner und Rainer Siegismund sowie Betriebsratsvorsitzender Fred Milzarek zeigten sich außerdem optimistisch über die weitere geschäftliche Entwicklung. Der geschäftliche Erfolg spiegelt sich auch in der Belegschaft wider: Die Mitarbeiterzahl erhöhte sich von 164 im Jahr 2000 auf 179 im vergangenen Geschäftsjahr.

Feuerwehr und Katastrophenschutz
Lukas entwickelt und produziert eine breite Palette hydraulischer Rettungsgeräte für Rettungsarbeiten. Feuerwehren und Katastrophenschutzeinheiten verwenden weltweit die Rettungsgeräte bei Verkehrs- und Gebäudeunfällen sowie bei Naturkatastrophen. Zum Sortiment gehören u.a. Spreizer, Schneidgeräte, Kombigeräte zum Spreizen und Schneiden, Rettungszylinder, Hand- und Motorpumpen zum Antrieb der Geräte und hydraulische Türöffner für verriegelte Türen. Eine andere Spezialität ist die in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn AG entwickelte Aufgleistechnik: Mit dieser Ausrüstung können entgleiste Schienenfahrzeuge sicher und millimetergenau wieder auf die Gleise gesetzt werden. Die Systeme können auch umgestürzte Fahrzeuge aufrichten oder ineinander verkeilte Fahrzeuge auseinander ziehen.

Ein weiteres Geschäftsfeld ist die Werkzeughydraulik: Die Hydraulikzylinder und -pumpen kommen in Werkstätten, bei Reparaturarbeiten, bei Montage und Demontage immer dann zum Einsatz, wenn hohe Kräfte zum Heben, Verschieben, Drücken, Pressen, Spannen oder Ziehen benötigt werden.

Neues Führungsteam
Nach 35 Jahren Firmenzugehörigkeit ist Dieter Hesse, langjähriger Geschäftsführer und einer der Väter der Lukas Hydraulik GmbH, in den Ruhestand getreten. Zusammen mit Dr. Wolf Kuhlmann hatte er 1993 durch ein Management Buy-Out den Grundstein für die Unabhängigkeit des Unternehmens gelegt. Heinz Heller (Entwicklungsleiter) und Peter Zeitler (Verkaufsleiter Deutschland) sind als weitere Mitglieder der erweiterten Geschäftsleitung ebenfalls in den Ruhestand gegangen. Die beiden neuen Geschäftsführer Uwe Kirchner und Rainer Siegismund (beide Jahrgang 1962 und Diplom-Betriebswirte FH) stammen aus dem eigenen Unternehmen. Betriebsratsvorsitzender Milzarek hob die sehr geringe Fluktuation hervor, die ebenso wie die erfolgreiche interne Nachfolgeregelung für das gute Klima im Unternehmen spreche.

Kirchner fungiert auch als President Hydraulic Equipment Group der Idex Corporation – der Mutter der Lukas Hydraulik GmbH. Bei dem Besuch von Beugel präsentierte er erfreuliche Geschäftszahlen: Plus zwölf Prozent Umsatz im Jahr 2000, plus 13,5 Prozent im Jahr 2001, plus 13 Prozent im Jahr 2002 und im laufenden Geschäftsjahr plus 45 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Sollte dieses Wachstumstempo anhalten, werde der Standort an der Weinstraße in zwei bis drei Jahren zu klein sein. Angst vor der Übernahme durch Wettbewerber hat man beim Weltmarkführer für Rettungsgeräte und Aufgleisanlagen nicht. Die Lukas Hydraulik GmbH gehöre zwar zur Idex Corporation, doch „die haben noch nie ein Unternehmen, das sie einmal gekauft haben, wieder verkauft.“

Der Ausbildung wird bei Lukas ein hoher Stellenwert beigemessen. Derzeit werden elf junge Leute ausgebildet, das bedeute einen Zuwachs von knapp 30 Prozent in den letzten beiden Jahren. In diesem Jahr werden wieder drei Auszubildende dazu kommen. Um die Grenzen zwischen gewerblichem und kaufmännischem Bereich abzubauen und um die Motivation zur Zusammenarbeit zu steigern, wurde eine eigene Juniorfima gegründet sowie ein sechsköpfiges Ausbildungsgremium gebildet.

Eine Firma in der Firma bildet die Firma Wabe, die für Lukas in der Weinstraße Schläuche für die hydraulischen Geräte konfektioniert. Durch dieses Projekt werden psychisch Kranke wieder an das Berufsleben herangeführt und mit sinnvollen Aufgaben in die Gesellschaft integriert. Neun Mitarbeiter unter der Leitung von Walter Langosch sind in diesem Bereich tätig.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 07|2003, Seite 37

 
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