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Deutsch-Chinesische Forschungskooperation

Mit Mobiltelefonen lassen sich mittlerweile Bilder, Videos oder kurze Musikstücke verschicken. Damit auch bei der Übertragung großer Datenmengen der Funkverkehr nicht ins Stocken gerät, wollen die Forscher am neuen „Sino-German Mobile Communications Institute“ leistungsfähige Netztechnologien entwickeln. Auf deutscher Seite ist das Fraunhofer-Institut für Nachrichtentechnik, Heinrich-Hertz-Institut (HHI), Berlin, beteiligt. Auf chinesischer Seite wurde vor kurzem in Peking das Schwesterinstitut „Sino-German Joint Software Institute“ eröffnet.

Das Ziel der Forschungen ist es, bei möglichst geringer Sendeleistung die Übertragungsraten zu steigern. Dadurch soll die Strahlenbelastung minimiert, die „spektrale Effizienz“ aber vergrößert werden. Die spektrale Effizienz ist ein Maß dafür, wie viele Informationen pro Bandbreite verschickt werden können. Der Wert lässt sich auch durch neuartige Antennensysteme vergrößern: Bisher senden Mobilfunkantennen ihre Signale für einen bestimmten Frequenzbereich in alle Richtungen. Mit Mehrantennensystemen lassen sich die Signale in Richtung des tatsächlichen Aufenthaltsorts der Teilnehmer bündeln. Auf diese Weise stehen mehr Funkkanäle für die Datenübertragung zur Verfügung. Die Kosten pro übertragenes Bit können so verringert und die Akzeptanz breitbandiger Multimedia-Dienste erhöht werden. Ein weiteres Forschungsfeld an dem jetzt eröffneten deutsch-chinesischen Institut sind neue Netzkonzepte: Während der Mobilfunk über ein Netz von feststehenden Antennen übertragen wird, können adhoc-Netze mit entsprechender Technologie vorübergehend aufgebaut werden. Solche temporären Funknetze ermöglichen beispielsweise die Kommunikation von Auto zu Auto in einer Fahrzeugflotte.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 02|2004, Seite 15

 
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