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Fahrgastzahlen leicht rückläufig

 

Im Jahr 2003 wurden im Bereich des Verkehrsverbundes Großraum Nürnberg (VGN) 183,2 Mio. zahlende Fahrgäste befördert. Das sind 0,3 Prozent weniger als 2002. Besser konnte der VGN bei den Einnahmen abschneiden. Durch den Verkauf von Fahrkarten wurden 168,7 Mio. Euro eingenommen, 2,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Geschäftsführer Norbert Mahr sieht den leichten Rückgang bei den Fahrgastzahlen als durchaus „respektables Ergebnis“. Angesichts der anhaltenden Konjunkturflaute, hoher Arbeitslosenzahlen, drastisch zurückgegangener Gästeübernachtungen und eines Jahrhundertsommers, der den Tagestourismus beeinträchtigt habe, könne der öffentliche Personennahverkehr trotz großer Anstrengungen nicht stark wachsen.

Aus Fahrgeldeinnahmen sowie aus Zuschüssen und Ausgleichszahlungen (z. B. Durchtarifierungsverluste, Tarifzonenänderungen, Verbundraumerweiterungen) hatte der VGN im Jahr 2003 Erträge von 221 Mio. Euro (Vorjahr: 220,6 Mio. Euro). Die Aufwendungen im gleichen Zeitraum werden voraussichtlich 468,6 Mio. (Vorjahr: 460,2 Mio. Euro) betragen. Der Aufwand ist damit zu 47,2 Prozent durch Einnahmen gedeckt (Vorjahr: 47,9 Prozent), was ein leichte Verschlechterung bedeutet.

Im Jahr 2003 fuhren mit Tickets des Barverkehrs 39,8 Mio. Fahrgäste, das sind 0,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die Einnahmen sind auf 57,1 Mio. Euro und damit um 2,3 Prozent gestiegen. Die Fahrgeldeinnahmen im Bereich „Zeitkartentarif“ stiegen gegenüber dem Vorjahr um 3,1 Prozent auf 111,5 Mio. Euro. Insgesamt fuhren 143,4 Mio. Fahrgäste mit Zeitkarten in den Bussen und Bahnen im Bereich des VGN. Das bedeutet, dass 78,3 Prozent aller Fahrgäste Zeitkarten benutzen, 21,7 Prozent fahren mit Einzel- oder Streifenkarten, mit TagesTickets oder mit den DB-Angeboten „Schönes-Wochenende-Ticket“ und „Bayern-Ticket“.

Die MobiCard ist und bleibt das Premium-Angebot des Verkehrsverbundes im Bereich des Zeitkartentarifs, so Mahr. Dieses Angebot decke mit der Vielfalt seiner Nutzungsmöglichkeiten ein breites Spektrum der Bedürfnisse der Nutzer von öffentlichen Verkehrsmitteln ab. Allerdings sei der Verkauf gegenüber dem Jahr 2002 etwas zurückgegangen. Es wurden 24 770 Stück weniger verkauft, die Einnahmen dagegen sind um 0,8 Prozent auf 32, 2 Mio. Euro gestiegen.

Die Verkaufszahlen für das Jahres-Abo einschließlich der Sonderversion Firmen-Abo, dem zweiten großen Standbein des VGN im Bereich des Zeitkartentarifs, bewegen sich seit Jahren ebenfalls auf einem hohen Niveau. Die Einnahmen sind zwar um 2,4 Prozent auf 32,4 Mio. Euro gestiegen, die Anzahl der Abo-Kunden hat sich dagegen geringfügig um 244 auf 63 750 verringert. Sehr gute Kunden des VGN sind unverändert Schüler, Studenten und Auszubildende mit einem beträchtlichen Anteil im Bereich „Zeitkartentarif“. Die Einnahmen im Schülerverkehr sind gegenüber 2002 um 2,0 Mio. Euro auf 44,2 Mio. gestiegen.

S-Bahn-Planungen
Für die S-Bahn-Strecke Nürnberg – Forchheim sollte bereits im Dezember 2003 mit einem Spatenstich der Baubeginn für den mehrgleisigen Ausbau zwischen Nürnberg und Fürth erfolgen. Die Bau- und Finanzierungsvereinbarung befindet sich jedoch noch im Abstimmungsprozess, wie VGN-Geschäftsführer Dr. Willi Weißkopf erläuterte.

Für die S-Bahn-Strecke Nürnberg – Ansbach wurde nach seinen Worten u.a. durch eine genauere Betrachtung der erforderlichen Infrastrukturmaßnahmen ein deutlich erhöhter Investitionsbedarf von 54,8 Mio. Euro ermittelt. Ursprünglich war man von ca. 41 Mio. Euro ausgegangen. Der Nutzen-Kosten-Indikator reduziert sich somit von 2,6 auf 1,6, wie Weißkopf errechnet hat. Die Maßnahme bleibe somit förderfähig. Nach neuesten Informationen könne das vorgesehene elektronische Stellwerk in Ansbach auf Grund reduzierter Infrastrukturmittel des Bundes nicht gebaut werden. Deshalb seien sechs bis acht Mio. Euro zusätzliche Mittel für Infrastrukturmaßnahmen im Rahmen des Projektes notwendig.

Für die Verlängerung der S-Bahn von Lauf nach Hartmannshof wurde ebenfalls ein erhöhter Investitionsbedarf von 40,9 Mio. Euro ermittelt, ursprünglich war man bei der Vorplanung von 33,2 Mio. Euro ausgegangen. Der Nutzen-Kosten-Indikator reduziert sich somit von 1,3 auf 1,1. Die Maßnahme bleibe ebenfalls förderfähig. Auch für die S-Bahn-Strecke nach Neumarkt wurden detailliertere Planungen zur Ermittlung der Investitionsaufwendungen für die Infrastruktur durchgeführt, Ergebnisse hierzu liegen noch nicht vor.

gru.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 04|2004, Seite 55

 
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