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Neugeschäft zweistellig gewachsen

 

Die Nürnberger Versicherungsgruppe weist im Geschäftsjahr 2003 einen Überschuss vor Steuern von 80 Mio. Euro aus. „Maßgebend für die Ergebnisverbesserung waren höhere Erträge aus Kapitalanlagen und die günstigere Schadenentwicklung. Die Elementarschäden des Vorjahrs haben sich nicht wiederholt“, so Vorstandsvorsitzender Günther Riedel bei der Bilanz-Pressekonferenz in Nürnberg. Nach Steuern, die durch die Ende 2003 erfolgte Korrektur der Besteuerungspraxis für Lebens- und Krankenversicherer von 21 Mio. Euro auf 72 Mio. Euro gestiegen sind, verblieb ein Konzernjahresüberschuss von acht Mio. Euro.

Im Jahr 2004 will die Nürnberger nach Worten Riedels „ertragsorientiert“ wachsen mit einem Beitragsplus von knapp vier Prozent. Neue Produkte, die Nachfrage nach betrieblicher Altersversorgung und die drohende Besteuerung von Kapitallebensversicherungen ab 2005 sollen 2004 für wachsendes Geschäft bei der Lebensversicherung sorgen. Von den Einschnitten in der gesetzlichen Krankenversicherung verspricht sich die Nürnberger Krankenversicherung eine deutliche Zunahme des Geschäfts mit privaten Krankenvoll- und -Zusatzversicherungen. Die Schadenversicherung will sich 2004 verstärkt der wachsenden Zielgruppe der über 50-jährigen zuwenden.

Das Versicherungsgeschäft des Konzerns hat sich erfreulich entwickelt, erklärte Riedel. So wuchsen die Neubeiträge in der Lebensversicherung um 21,7 Prozent, in der Krankenversicherung um 22,2 Prozent und in der Schadenversicherung um 0,6 Prozent. Insgesamt legten die Neubeiträge im Konzern um 13,8 Prozent auf 554 Mio. Euro zu. Die gebuchten Bruttobeiträge stiegen in der Lebensversicherung, dem größten Geschäftsfeld der Gruppe, um 3,7 Prozent auf 1,9 Mrd. Euro, in der Schadenversicherung um 2,4 Prozent auf 858 Mio. Euro und in der Krankenversicherung um 13,6 Prozent auf 79 Mio. Euro. Konzernweit betrugen die Beitragseinnahmen 2,8 Mrd. Euro und erhöhten sich damit um 3,5 Prozent.

Die Kapitalanlagen, einschließlich des Anlagestocks der fondsgebundenen Versicherung, haben sich um 7,3 Prozent auf 15,2 Mrd. Euro erhöht. Ein deutliches Plus weisen die Kapitalanlagen der fondsgebundenen Lebensversicherung aus, die um 37,9 Prozent auf 2,6 Mrd. Euro wuchsen. Die Kapitalerträge stiegen um 2,9 Prozent auf 876 Mio. Euro. Die Provisionseinnahmen - vorwiegend aus der Vermittlung von Investmentfonds, Bausparverträgen und Rechtsschutzversicherungen - lagen mit 29 Mio. Euro auf Vorjahresniveau. Der Konzernumsatz, die Summe aus Beitragseinnahmen, Kapitalerträgen und Provisionseinnahmen, betrug 3,7 Mrd. Euro. Das entspricht einer Steigerung von 3,3 Prozent.

Die Nürnberger erbrachte um zwei Prozent gestiegene Versicherungsleistungen für eigene Rechnung von 1,7 Mrd. Euro. Für Beitragsrückerstattungen an die Kunden in der Lebens- und Krankenversicherung wurden 145 Mio. Euro bereit gestellt. Die Abschluss- und Verwaltungskosten stiegen um 2,3 Prozent auf 678 Mio. Euro. Die Zunahme insgesamt resultiere aus dem deutlich gewachsenen Neugeschäft, so Riedel. Die reinen Verwaltungskosten gingen durch striktes Kostenmanagement, insbesondere durch Optimierung von Betriebsabläufen und durch Sachkosteneinsparungen, um 4,4 Prozent zurück.

Die Vertriebsorganisation der Nürnberger ist 2003 gewachsen und soll auch im laufenden Jahr weiter ausgebaut werden. Im Verkaufs-Außendienst waren Ende 2003 rund 29400 Mitarbeiter und Geschäftspartner für die Nürnberger tätig. Davon waren 27900 selbstständige Vermittler und 1 500 Angestellte. Insgesamt waren 2003 im Nürnberger Konzern über 5300 Mitarbeiter beschäftigt, darunter 450 Auszubildende.

Die deutsche Lebensversicherungswirtschaft im Allgemeinen und die Nürnberger Lebensversicherer im Besonderen haben ein äußerst erfolgreiches Geschäftsjahr erlebt“, erklärte Dr. Werner Rupp, Vorstandssprecher der Nürnberger Personenversicherungsgruppe. Besonders stark zugelegt habe das Neugeschäft in der Rentenversicherung, was auf den Boom der betrieblichen Altersversorgung zurückzuführen sei. Gemessen am Bestand nach Versicherungssumme liege die Nürnberger seit 2002 auf Rang 3 im deutschen Markt. Diese Position habe sie angesichts des Zuwachses von 5,3 Prozent auf 87,3 Mrd. Euro (Markt plus 3,9 Prozent) behauptet. Seit 1998 habe die Nürnberger ihre Bestandssumme mehr als verdoppelt. Der Rohüberschuss in der Lebensversicherung ging durch den Abbau von stillen Lasten sowie den damit verbundenen, deutlich höheren Steueraufwand auf 237 Mio. Euro zurück.

gru.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 04|2004, Seite 44

 
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