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Wachstum in Asien und Europa, Probleme in den Staaten

 

Der adidas-Salomon-Konzern, Herzogenaurach, legte beim Umsatz im Geschäftsjahr 2003 währungsbereinigt um fünf Prozent zu. Allerdings machte sich der schwache Dollar deutlich bemerkbar, so dass auf Euro-Basis ein Rückgang um vier Prozent auf 6,267 Mrd. Euro verzeichnet wurde. Dies teilte Vorstandsvorsitzender Herbert Hainer auf der Bilanzpressekonferenz des nach Nike zweitgrößten Sportartikelherstellers der Welt mit.

Das Ergebnis vor Steuern stieg deutlich um zwölf Prozent auf 438 Mio. Euro, der Gewinn um 14 Prozent auf das Rekordniveau von 260 Mio. Euro. Sehr erfreut zeigte sich Finanzvorstand Robin Stalker darüber, dass die Schulden um 552 Mio. Euro auf rund 940 Mio. Euro gesenkt werden konnten. Dies sei die stärkste Reduzierung in der Unternehmensgeschichte gewesen.

Weltweit beschäftigte der Konzern zum Jahresende 2003 rund 15 700 Mitarbeiter, knapp 1 000 mehr als ein Jahr zuvor. Dies ist nach Auskunft von adidas-Sprecher Jan Runau vor allem auf die eigenen Aktivitäten im Einzelhandel zurückzuführen. In Deutschland sind rund 2 300 Personen für adidas-Salomon tätig. Am Stammsitz Herzogenaurach wurden rund 60 Mitarbeiter – vor allem in den Bereichen Marketing, Vertrieb und Beschaffung - neu eingestellt, so dass dort die Belegschaft auf 1 860 stieg. In den Werken Scheinfeld und Uffenheim arbeiten jeweils über 200 Mitarbeiter.

Zum Konzern gehören die Marken adidas, Salomon und TaylorMade-adidas Golf. Auf adidas entfällt ein Umsatz von 4,95 Mrd. Euro (minus drei Prozent; währungsbereinigt plus fünf Prozent). Größte adidas-Sparte ist die „Sport Performance Division“ mit den fünf Schwerpunkten Laufen, Fußball, Basketball, Tennis und Training und einem Umsatz von 4,1 Mrd. Euro (über 80 Prozent des adidas-Markenumsatzes). Der Bereich „Sport Heritage Division“ spricht Trendsetter und junge Leute in aller Welt an und vertreibt die Lifestyle-Produkte über Sport- und Modegeschäfte sowie „adidas Original Stores“ in wichtigen Metropolen (Umsatz 2003: 817 Mio. Euro). Die Sportbekleidung der „Sport Style Division“ wird von Yohji Yamamoto designt und nur über modeorientierte Anbieter in Europa, Nordamerika und Asien vertrieben; mit 15 Mio. Euro trägt diese Sparte ca. fünf Prozent zum adidas-Markenumsatz bei.

Salomon legte im vergangenen Jahr währungsbereinigt um zwei Prozent zu (in Euro minus vier Prozent auf 658 Mio. Euro), hauptsächlich infolge steigender Umsätze bei Mavic-Fahrradkomponenten, Outdoor-Schuhen und Bekleidung. TaylorMade-adidas Golf als dritte Marke im Konzern steigerte mit ihren Golf-Produkten den währungsbereinigten Umsatz um vier Prozent (Euro-Basis: minus zehn Prozent auf 637 Mio. Euro).

Gute Geschäfte machte adidas-Salomon in Europa (währungsbereinigtes Umsatzplus von acht Prozent), wozu besonders Italien, Großbritannien und Frankreich beitrugen. In Nordamerika ging der Konzernumsatz dagegen währungsbereinigt um sechs Prozent zurück. Darin spiegelt sich nach Aussage Hainers eine schwache Nachfrage nach den meisten adidas-Produktlinien. Um in Amerika die Präsenz der Marke zu verbessern, will man sich stärker mit eigenen „Stores“ engagieren, da im konventionellen Handel die Produktpräsentation häufig nicht optimal sei. In Asien legte der Umsatz vor allem auf Grund von Zuwächsen in Japan, China und Indien auf währungsbereinigter Basis um sieben Prozent zu. Lateinamerika war in 2003 die am schnellsten wachsende Region für den Konzern (währungsbereinigt plus 35 Prozent).

Für das Jahr 2004 zeigte sich Hainer optimistisch: Auf Grund der bisherigen Auftragsbestände und den Reaktionen der Einzelhändler erwarte man für den Konzern ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum von etwa drei bis fünf Prozent sowie eine Gewinnsteigerung von mindestens zehn Prozent. Die Fußball-Europameisterschaft in Portugal und die Olympischen Sommerspiele in Athen, bei denen 50 Prozent der Athleten mit adidas-Produkten antreten werden, würden dazu ebenso beitragen wie die neue Markenkampagne „Impossible is Nothing“, für die die Box-Legende Muhammad Ali gewonnen wurde.

bec.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 04|2004, Seite 42

 
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