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Nicht nur nebenbei

99 Prozent der deutschen Bevölkerung haben mindestens ein Radio, und irgendwann während des Tages wird das Gerät auch angeschaltet. Gerade für kleine und mittlere Unternehmen bieten sich ideale Werbemöglichkeiten.

Wenn am frühen Morgen der Wecker klingelt, geht der erste Griff von Schülern und Studenten, Arbeitnehmern, Hausfrauen und Rentnern zum Einschaltknopf des Radiogerätes. Ob unter der Dusche oder beim Kaffeetrinken, danach während der Fahrt im Auto zum Arbeitsplatz oder zur Universität – das Radio ist und bleibt das beliebteste Informations- und Unterhaltungsmedium. Mehr als drei Stunden täglich hört der Durchschnittsdeutsche Radio. Während der Abend meistens dem Fernsehen gehört und Printmedien irgendwann während des Tages gelesen werden, wird das Medium Radio hauptsächlich in den Morgenstunden genutzt.

„Ich höre Radio, weil ich dabei gut entspannen kann“, behaupten aktuellen Untersuchungen zufolge rund ein Viertel der deutschen Bevölkerung. Ein Bevölkerungsanteil von ebenfalls rund 25 Prozent sieht das Radio hauptsächlich als Informationsmedium an: aktuelle Meldungen und Nachrichten, Verkehrsfunk und Wetterbericht – alle wichtigen News werden schnell und direkt übermittelt. Rund 20 Prozent der Bevölkerung brauchen das Radio als Stimmungsmacher bei anderen Beschäftigungen. „Ich höre Radio, weil ich dabei noch etwas anderes tun kann“, ist das Statement, das dieser Einstellung am stärksten entspricht. Die größte Gruppe, rund 30 Prozent, sieht im Radio den Partner. Sie schalten das Radio ein, damit sie sich nicht so allein fühlen.

Trotz Internet, SMS und anderen neuen Medien ist das Radio nach wie vor das meistgenutzte Medium geblieben. Selbstverständlich hat die werbetreibende Wirtschaft längst erkannt, dass sie ihre Zielgruppen zu allen Tageszeiten, in den unterschiedlichsten Lebenssituationen und Orten mit Hörfunkwerbung erreichen kann. Werbebotschaften im Radio erreichen von morgens bis abends große Hörerschaften und wirken auch außer Haus. Zwar bezeichnen sich bei Befragungen rund 40 Prozent der Bevölkerung als Werbegegner, die jeden Werbespot im Radio als unglaubwürdig und irrelevant empfinden, aber selbst Werbegegner müssen zugeben, dass sie – ob sie nun wollen oder nicht – trotz ihrer allgemein negativen Einstellung doch hinhören. Knapp ein Achtel der Bevölkerung sieht sich sogar als Werbefan, der regelrecht Spaß an den Rundfunkspots entwickelt und deshalb auch aufmerksam zuhört. Der Rest der Radiohörer lauscht den Werbespots eher tolerant oder abwartend. Diese Hörer orientieren sich oft am Informationswert und der kreativen Gestaltung der Werbepots.

Bei der Gestaltung von Funkspots können alle aus der Hörfunk-Dramaturgie bekannten Elemente eingesetzt werden: Sprache (Wort, Moderation), Stimme, Musik (Gesang/Sprechgesang, Lied, Jingle, Melodram u. a.), Geräusche, O-Ton, Stille und Sonderelemente wie das „akustische Logo“/„Sound-Logo“. Gleichzeitig bilden spezifische dramaturgische Muster die Grundlage für Werbespots im Medium Radio: verbale oder musikalische Gestaltungsverfahren (und Mischformen), Presenter, Dialoge, Testimonials, Interviews, Jingle und Kombinationen aus unterschiedlichen Verfahren und Gestaltungselementen.

Radiowerbung ist für die werbenden Unternehmen kurzfristig verfügbar und umsetzbar, sie kann bereits mit nur zwei bis drei Tagen Vorlaufzeit eingesetzt werden. Die Produktionskosten für Hörfunkspots sind überschaubar, im Vergleich mit Printmedien häufig sogar preiswerter, und die Gestaltungselemente so variabel, dass praktisch jede gewünschte Botschaft in den Werbespot aufgenommen werden kann. Nicht nur Großkunden mit umfangreichen Mediabudgets können mit ihren Werbebotschaften „on air“ gehen, auch kleine und mittlere Unternehmen, wie beispielsweise lokale Einzelhandelsgeschäfte oder Gastronomiebetriebe, Werbegemeinschaften in Kommunen und Verbänden, Kulturveranstalter wie öffentliche Einrichtungen können sich, auch ohne Agenturunterstützung, qualitativ hochwertige Werbespots leisten.

Neben dem reinen Verkauf von Werbezeiten stellen lokale und regionale Rundfunksender ihren Kunden in der Regel ein umfangreiches Komplettangebot zur Verfügung. Dazu gehören neben der kompetenten Beratung über die für das Produkt oder die Dienstleistung am besten geeigneten Werbeprogramme und Werbezeiten auch die Entwicklung eines Werbekonzepts und die Unterstützung bei der Produktion. Dabei wird gemeinsam mit dem Kunden ein geeigneter Text für den Radio-Spot erarbeitet und in Zusammenarbeit mit professionellen Studios und Sprechern produziert. So können auch Einsteiger ohne kostenintensive Unterstützung durch eine Werbeagentur in den Radiowerbemarkt einsteigen und ihre Aussagen inhaltlich interessant und wirksam gestalten.

Hörfunkwerbung spricht den Verbraucher und damit die gewünschten Zielgruppen zum Beispiel unmittelbar vor dem Einkauf an und gibt auf diese Weise die entscheidenden Impulse zum Kauf von bestimmten Produkten. Verschiedene Untersuchungen zeigen, dass den Zeiten, in denen während des Tages eingekauft wird, jeweils eine starke Hörfunknutzung voraus geht. Deshalb können kurz vor dem Einkauf die entscheidenden Impulse gesetzt werden, die zum Beispiel den Besuch eines Fachgeschäftes initiieren, Marken- oder Produktnamen aktualisieren und schließlich zum Kauf des Artikels führen.

Sei es als Hauptmedium oder als Ergänzung innerhalb einer Mediamix-Kampagne – das Radio steigert die Werbewirkung. Radio kann zudem Zielgruppen erreichen, die durch andere Medien nur schwer fassbar sind. Gerade berufstätige, mobile Personen mittleren Alters mit guter Bildung und hohem Einkommen haben nach einer Studie von RMS und ARD überdurchschnittlich häufig Radiokontakte. Und Personen, die via Radio erreicht wurden, weisen eine höhere Werbeerinnerung, eine stärkere Markenbekanntheit und eine deutlich größere Verwendungsneigung auf. Weitere Untersuchungen, so die Spot-Analyse Radio, zeigen jedenfalls deutlich, dass die bisherige Behauptung, Radio sei nur ein Nebenbei-Medium, in dem die Werbebotschaften überhört werden, nicht haltbar ist.

Nähere Einzelheiten zu den unterschiedlichen Formen und Möglichkeiten der Radiowerbung erhalten Interessenten bei den nationalen, regionalen und lokalen Hörfunkanbietern.

Horst Peter Wickel
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 10|2004, Seite 28

 
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