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Region Nürnberg in gutem Licht

Bereits zum dritten Mal forderte die IHK Nürnberg für Mittelfranken im Herbst 2004 über 1 500 Unternehmen auf, die Güte ihres Unternehmensstandortes mit Schulnoten von 1 bis 6 zu bewerten. Ergebnis der fast 700 Antworten: Die Standortqualität in Mittelfranken hat sich aus Sicht der Unternehmen erneut verbessert – nach einem Notendurchschnitt von 3,42 im März 1996 und 3,04 im Januar 2002 liegt das Gesamturteil nun bei 2,93.

Die Qualität eines Unternehmensstandortes wird nicht nur durch die nationalen Rahmenbedingungen bestimmt, sondern auch durch regionale und örtliche Besonderheiten. So beinhalteten die drei IHK-Standortumfragen der letzten Jahre neben der Gesamtbeurteilung des Standorts auch Fragen zu insgesamt 21 einzelnen Standortfaktoren, die auf kommunaler Ebene im Vordergrund stehen, sowie zu den drängendsten Verbesserungswünschen der Unternehmer. Das Spektrum reicht von typischen Aspekten der regionalen Infrastruktur (Verkehrswege, Bildungseinrichtungen) bis zu lokalen Faktoren (Dauer von Genehmigungsverfahren oder Wirtschaftsfreundlichkeit der Stadtverwaltung). Die IHKs haben den gesetzlichen Auftrag, gegenüber der Politik das Gesamtinteresse der gewerblichen Wirtschaft zu vertreten. In dieser Funktion will die IHK Nürnberg für Mittelfranken bei den politisch Verantwortlichen Verbesserungen anstoßen, die auf dem Ergebnis der Standortumfragen und damit auf fundierten Argumenten und gezielten Vorschlägen aufbauen.

Ergebnisse der Landkreise und kreisfreien Städte
Unter den kreisfreien Städten erzielte die Stadt Erlangen 2004 wie schon zwei Jahre zuvor das beste Ergebnis mit einem Gesamturteil von 2,71. Am deutlichsten aufholen konnte Nürnberg (2,77), das 1996 mit 3,76 noch auf dem letzten Platz gelegen hatte. Auch Fürth (2,88) und Schwabach (3,04) rückten näher. Kaum Fortschritte sind dagegen im Urteil über die westmittelfränkischen Gebietskörperschaften zu beobachten: Die Stadt Ansbach liegt hier mit 3,10 noch vor den drei Landkreisen Neustadt/Aisch-Bad Windsheim (3,11), Ansbach (3,25) und Weißenburg-Gunzenhausen (3,47). Die Landkreise der Industrieregion konnten sich dagegen im Vorderfeld platzieren: Erlangen-Höchstadt (2,60) erzielte den Spitzenwert, dicht gefolgt vom Landkreis Fürth (2,72), während die Urteile über Roth (2,88) und Nürnberger Land (2,93) leichte Eintrübungen gegenüber 2002 erfuhren.

In der Analyse einzelner Standortfaktoren in Mittelfranken ergibt sich gegenüber 2002 ein gemischtes Bild: Besonders erfreulich aus Sicht der IHK erscheint die Verbesserung im Urteil über die Qualität der Aus- und Weiterbildungseinrichtungen, wichtig im internationalen Standortwettbewerb sind aber auch die besseren Noten für die Verfügbarkeit von Arbeitskräften und Gewerbeflächen sowie die nochmals gestiegene Lebensqualität. Dagegen gibt zu denken, dass sich die Urteile der mittelfränkischen Unternehmen über das Wirtschaftsklima sowie die Abgaben- und Bürokratiebelastungen 2004 gegenüber den Noten vor zwei Jahren verschlechtert haben – hier muss die kommunale Politik nach Auffassung der IHK gegensteuern, um die Vorteile, die sich 2002 gegenüber 1996 ergeben hatten, nicht aufs Spiel zu setzen.

Die Entbürokratisierung von Behörden schreibt die mittelfränkische Wirtschaft an die oberste Stelle der Wunschliste. Schon 2002 wurde Entbürokratisierung von der Hälfte aller Befragten gefordert; inzwischen scheint das Problem noch stärker empfunden zu werden – bereits 63 Prozent der Befragten teilen die Forderung nach weniger Bürokratie. Trotz insgesamt bereits relativ guter Ergebnisse mahnen die mittelfränkischen Unternehmer daneben den weiteren Ausbau der Verkehrsinfrastruktur (38 Prozent) und Verbesserungen im Außen-Image der Region (37 Prozent) an. Nur wenig dahinter folgen die Forderungen nach einer Senkung von Abgaben (34 Prozent) und einer attraktiveren Gestaltung der Innenstädte (32 Prozent).

rb.
Externer Kontakt: www.ihk-nuernberg.de (Rubrik: Standortpolitik und Unternehmensförderung)
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 01|2005, Seite 29

 
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