Telefon: +49 911 1335-1335

Meilenstein für die Gesundheitsregion Hersbruck

Am 18. Dezember 2004 wurde in Hersbruck nach 20-monatiger Bauzeit die Frankenalb Therme offiziell eröffnet. Das Bad mit einer Grundfläche von rund 10 000 Quadratmetern, das in den Standort des bisherigen reinen Freibades „Strudelbad“ integriert wurde, verfügt über insgesamt zwölf Becken im Innen- und Außenbereich mit Süß- und Thermalwasser zwischen 15 und 35 Grad Celsius.

Durch die Therme wurden 90 Arbeitsplätze geschaffen. Träger ist die Frankenalb Therme Hersbruck GmbH & Co. KG mit der Stadt Hersbruck als Gesellschafter, betrieben wird das Bad von der Münchner Firma GMF Gesellschaft für Entwicklung und Management von Freizeitsystemen mbH & Co. KG, die bundesweit rund 20 Bäder und Freizeiteinrichtungen betreibt.

Die Konzeption skizziert Hersbrucks 1. Bürgermeister Wolfgang Plattmeier folgendermaßen: Kein reines Spaßbad, aber auch keine bloße Reha- oder Therapieeinrichtung. Zielgruppe seien gesundheitsbewusste Menschen, die auch für „Wohlfühl-Angebote“ aufgeschlossen sind. Das Bad umfasst deshalb neben Sport- und Kinderbecken sowie Thermal-Innen- und Außenbecken einen umfangreichen Saunabereich, eine Physiotherapie-Praxis und einen Restaurantbetrieb. Das Thermalwasser aus einer rund 700 Meter tiefen und für rund eine Mio. Euro erbohrten Quelle hat nach Worten von Bürgermeister Plattmeier Heilwasserqualität. Klassifiziert ist der Brunnen als Natrium-Chlorid-Thermalwasser, dessen nachgewiesene positive Wirkung besonders bei Beschwerden des Bewegungsapparats und bei Hauterkrankungen angezeigt sei.

Man wolle mit dem Neubau das Image Hersbrucks und die Attraktivität der gesamten Gesundheitsregion Hersbruck steigern. Entscheidend sei jedoch die Kostenseite gewesen: Mit dem bisherigen, nur im Sommer geöffneten Strudelbad habe die Stadt jährlich ein Defizit von etwa 250 000 Euro eingefahren. Außerdem habe das bisherige Hallenbad aus den frühen 70er Jahren ebenfalls ein Jahresdefizit von bis zu 90 000 Euro verursacht und einen Investitionsbedarf von zweieinhalb Mio. Euro aufgewiesen. So habe man sich für eine Paketlösung entschieden, bei der der Neubau in das Freibadgelände integriert und die Kommune entlastet wurde.

Investiert wurden 20,54 Mio. Euro, von denen der Freistaat Bayern 900 000 Euro zur Förderung des Schulschwimmens beigetragen hat. Plattmeier erwartet, dass das neue Bad mit rund 300 000 kalkulierten Badegästen pro Jahr in einem Einzugsgebiet von 50 Kilometern als Besuchermagnet wirkt und damit dem örtlichen Einzelhandel zusätzliche Impulse verleiht. Dennoch habe man mit dem Thermenprojekt einen finanziellen Kraftakt unternommen, der sich aber mittelfristig lohnen werde: „Wir müssen als Mittelzentrum die Region mitziehen. Die Frankenalb Therme ist der Kernpunkt für eine weitere Entwicklung der Gesundheitsregion Hersbruck, ein zentraler Baustein für die Regionalentwicklung der nächsten zehn Jahre.“

Langfristiges Ziel „Bad Hersbruck“
Zur Gesundheitsregion Hersbruck haben sich 13 Kommunen im Landkreis Nürnberger Land zusammengeschlossen, um das Gebiet mit seinen rund 320 Quadratkilometern und 39 000 Menschen zu einer Region zu entwickeln, die Gesundheit und Wellness fördert und hierzu entsprechende Angebote macht. Gefördert wird die Initiative durch das EU-Programm „Leader+“; von den zur Verfügung stehenden Mitteln in Höhe von zwei Mio. Euro seien bereits 800 000 Euro abgerufen und in verschiedene Projekte wie eine Kneipp-Anlage investiert worden. Langfristig werde die Zukunftsvision eines „Bad“ Hersbruck angestrebt. Erste Priorität habe dies aber nicht, zumal dafür kostspielige Investitionen wie eine zweite Bohrung und der Bau eines Kurparks nötig wären.

De.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 01|2005, Seite 32

 
Device Index

Alle Ansprechpartner/innen auf einen Blick