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Mittelstands-Kooperation bei Kalksandstein

Im Frühjahr 2002 schloss Gerold Daigfuss, Geschäftsführender Gesellschafter der Megalith Daigfuss Kalksandsteinwerke GmbH in Röhrach/Heßdorf, eine Allianz mit seinem bis dahin größten Konkurrenten, der Firma Zapf aus Schwaig b. Nürnberg. Vor kurzem luden Daigfuss und sein Geschäftspartner Dr. Hannes Zapf nach Röhrach ein, um mit 110 Kunden aus Bauwirtschaft und Baustoffhandel den 50. Geburtstag von Daigfuss zu begehen und eine Zwischenbilanz der Kooperation zu ziehen.

„Die Vernunftehe hat sich bestens bewährt“, so Daigfuss. Während heute in anderen Bundesländern große Konzerne den Mauersteinmarkt beherrschten, habe sich in Bayern die mittelständische Zapf Daigfuss Vertriebs-GmbH mit Sitz in Schwaig die Marktführerschaft für Kalksandstein (KS) erarbeitet. Außendienst, Betreuung der Kunden und Disposition werden gemeinsam abgewickelt. Am Werk Zapf Daigfuss XL, das 2001 in Schwaig-Behringersdorf in Betrieb ging und in dem großformatige Kalksandsteine produziert werden, ist Daigfuss beteiligt. Gemeinsam werden auch Produktentwicklungen vorangebracht, etwa das großformatige XL-Steinsystem KS-Quadro E, in dem die Kanäle für die Elektroleitungen schon integriert sind.

Die gesamte Gruppe erzielt einen Jahresumsatz von 16 Mio. Euro, jährlich werden etwa 65 Mio. Steine produziert. Zur Zapf Daigfuss-Gruppe gehören neben den fünf Kalksandstein-Werken in Röhrach, Schwaig, Feucht b. Nürnberg, Zirndorf und Bayreuth noch die Beteiligungswerke in Amberg und Neumarkt in der Oberpfalz sowie ein Betrieb für Beton-Fertiggaragen in Schwaig. Damit sei Zapf Daigfuss bundesweit einer von nur noch wenigen verbliebenen Mittelständlern, die ein komplettes Wandsortiment für den Hausbau anbieten könnten.

Zapf und Daigfuss unterstrichen bei der Veranstaltung in Röhrach ihre Verbundenheit mit der Region, man gebe ein „klares Bekenntnis“ zu den rund 100 Arbeitsplätzen ab. Schon beim Zusammenschluss vor zweieinhalb Jahren wurde dieses Versprechen gegeben, man habe seitdem die Mitarbeiterzahl sogar leicht erhöht. Zapf Daigfuss unterscheide sich von den weltweit tätigen Baustoffkonzernen dadurch, dass man seit mehreren Generationen als selbstständig geführte Mittelstandsfirmen im Wirtschaftsraum Nürnberg arbeite. Die regionale Orientierung mit Kundennähe und kurzen Transportwegen wolle man auch in Zukunft als Wettbewerbsvorteil nutzen. Gerold Daigfuss erläuterte den regionalen Aspekt am Beispiel des Werkes in Röhrach: Die Rohstoffe beziehe man aus einem Umkreis von 25 Kilometern, beliefert werden Bauherren in einem Umkreis von bis zu 150 Kilometern. Die Kompetenz als regional verankerte Unternehmens-Gruppe wolle man auch in die Verbandsarbeit einbringen, so engagiert sich Dr. Hannes Zapf als stellvertretender Vorsitzender des Bundesverbandes Kalksandsteinindustrie mit Sitz in Hannover.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 01|2005, Seite 49

 
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