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Automatenindustrie ist zuversichtlich

Nach über einem Jahrzehnt massiver Marktanteilsverluste will die deutsche Unterhaltungsautomaten-Wirtschaft auf dem nationalen Unterhaltungs- und Gewinn-Spielmarkt wieder dynamisch wachsen. Paul Gauselmann, Vorsitzender des VDAI Verband der deutschen Automatenindustrie e.V., Berlin, nennt als einen Grund für seine Zuversicht den vor einigen Wochen vom Bundeswirtschaftsministerium vorgelegten Entwurf zur Änderung der Spielverordnung. Neben der Sicherung der bisher bestehenden 60 000 Arbeitsplätze könnten bis zu 20 000 neue Arbeitsplätze mit unterschiedlichsten Qualifikationsanforderungen, von der Servicekraft bis hin zum hoch qualifizierten Spieleentwickler, entstehen, sagte Gauselmann im Vorfeld der 25. Internationalen Fachmesse Unterhaltungs- und Warenautomaten Ima 2005 im Messezentrum Nürnberg.

Auf der Ima präsentierten 140 Aussteller ihre neuesten Produkte, Dienstleistungen und innovatives Zubehör aus allen Bereichen der Automatenwirtschaft. Die Fachmesse wird von der VDAI Verlags- und Messegesellschaft, einer Tochter des Verbandes der Deutschen Automatenindustrie e.V., veranstaltet und von der Messegesellschaft Reed Exihibitions Deutschland GmbH, Düsseldorf, durchgeführt und organisatorisch betreut.

Unterhaltungsautomaten
Die Unterhaltungsautomaten-Wirtschaft gliedert sich in drei Branchenstufen: die Geräte herstellende Industrie, den Großhandel und die Aufstellunternehmen. Insgesamt realisierten die ca. 6 000 mittelständischen Unternehmen 2004 einen Umsatz von 3,8 Mrd. Euro. Damit wurde nach Angaben des VDAI das Vorjahresergebnis um 2,1 Prozent unterschritten. Der Umsatz der Hersteller bei Verkauf, Miete und Leasing sank sogar um 3,6 Prozent. Der fast ausschließlich vom Inlandsgeschäft abhängige Großhandel musste 2004 ebenfalls einen Rückgang in vergleichbarer Größenordnung hinnehmen. Das Investitionsklima habe sich entgegen den Erwartungen zum Jahresbeginn 2004 nicht gebessert, so der VDAI. Die Zahl der in der Gastronomie aufgestellten Unterhaltungsautomaten sei seit 1996 um mehr als 30 Prozent zurückgegangen und liege jetzt bei insgesamt 377 500.

Waren- und Leistungsautomaten
Die Warenautomaten-Wirtschaft ist, so wie die Unterhaltungsautomaten-Wirtschaft, durchgängig mittelständisch strukturiert. Bei rund 20 Herstellern von Getränke-, Verpflegungs- sowie Zigarettenautomaten, 800 Getränke- und Verpflegungsautomatenaufstellern und 450 Zigarettenautomatenaufstellern sind nach Informationen des VDAI rund 40 000 Mitarbeiter direkt bzw. indirekt beschäftigt. Mit über 477 000 Getränke- und Verpflegungsautomaten wurde ein Umsatz von 1,8 Mrd. Euro erzielt, der Verkauf von 30 Mrd. Zigaretten aus Automaten erbrachte 4,8 Mrd. Euro.

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WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 02|2005, Seite 56

 
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