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Sprudelndes Wasser am stärksten gefragt

Vor 100 Jahren haben sich die deutschen Brunnenbetriebe im Verband Deutscher Mineralbrunnen (VDM) organisiert. Mitglied aus der Region Nürnberg ist Frankenbrunnen in Neustadt/Aisch. Wie VDM-Geschäftsführer Wolfgang Stubbe erklärt, hätten die Brunnenbetriebe in den vergangenen Jahrzehnten eine große Zahl an neuen Produkten auf den Markt gebracht. Dennoch entfalle auf das klassische Mineralwasser mit hohem Kohlensäuregehalt weiterhin mit rund 55 Prozent der größte Anteil am Mineral- und Heilwassermarkt. Der Anteil der Wässer mit wenig oder völlig ohne Kohlensäure liegt bei 38 beziehungsweise vier Prozent. Auch Erfrischungsgetränke auf Mineralwasser-Basis und Schorlen zählen zu den Brunnenprodukten. Zudem sind seit einiger Zeit so genannte „Near-Water“-Produkte auf dem Markt, kohlensäurefreie oder kohlensäurearme Wässer mit natürlichen Zusätzen wie Kräuterextrakten, Mineralien, Koffein oder Aromastoffen.

Mineralwasser gibt es in vielen verschiedenen Verpackungen: Von der klassischen Glasflasche über PET-Flaschen bis hin zu Tetra-Paks. Gastwirte dürfen natürliches Mineralwasser nur in der geschlossenen Flasche am Tisch servieren, um die ursprüngliche Reinheit bis zum Verzehr zu garantieren. Für die Gastronomie setzen viele Mineralbrunnen daher Glasflaschen ein, die aufwändiger gestaltet sind als im Handel erhältliche Verpackungen.

Die Zahl der Mitgliedsunternehmen des VDM hat sich von 15 im Jahr 1904 auf heute 230 erhöht. Die Vielfalt der Brunnenbetriebe spiegelt die Reichhaltigkeit des Angebots wider: Die Verbraucher können zwischen rund 500 verschiedenen deutschen Mineralwässern wählen. Insgesamt beschäftigen die Mineralbrunnen rund 15 600 Arbeitnehmer. Über 90 Prozent sind mittelständisch aufgestellt und wichtige Arbeitgeber in ihrer Region. 2003 erzielten die deutschen Mineralbrunnen u.a. wegen des heißen Sommers einen Gesamtumsatz von rund 3,1 Mrd. Euro, zwölf Prozent mehr als im Jahr 2002. Im vergangenen Jahr ging der Absatz wegen des kühleren Sommers erwartungsgemäß leicht zurück.

„Ziel des Verbandes war von Anfang an, einheitliche Standards für die Qualität von natürlichem Mineralwasser zu schaffen“, erklärt Stubbe. Vor 70 Jahren sorgte die „Verordung über Tafelwässer“ dafür, dass alle Mineralwässer einem einheitlichen Qualitätsstandard unterliegen. 1980 einigten sich die Mitglieder der Europäischen Gemeinschaft auf die Mineralwasser-Richtlinie, die in wesentlichen Teilen heute noch gültig ist. Die Mineralwasser-Richtlinie ist 1984 in die Mineral- und Tafelwasserverordnung umgesetzt worden.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 02|2005, Seite 48

 
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