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„Senior-Scouts“ als Marktforscher

Weniger Menschen, weniger Konsumenten, weniger Junge, aber mehr Alte: So lässt sich die demografische Entwicklung auf einen einfachen Nenner bringen. Und dennoch begreifen viele Unternehmenslenker nach Ansicht von Andreas Reidl die Auswirkung nicht. Er selbst war schon frühzeitig von den Chancen überzeugt, die sich aus der Bevölkerungsentwicklung ergeben und gründete vor neun Jahren seine inhabergeführte Spezialagentur A.GE – Agentur für Generationen-Marketing, die Stammsitz in Nürnberg hat. Zu seinen Auftraggebern, für die er Strategien entwickelt oder Forschungsaufgaben durchführt, gehören heute u.a. Automobilkonzerne, Verlage, Versicherungen, Stiftungen, Kommunen und Immobilienfirmen.

Die Zahlen sprechen für sein Konzept, sich auf die Zielgruppe „50plus“ zu konzentrieren: Allein in Nürnberg leben zur Zeit etwa 130 000 Menschen, die 60 Jahre und älter sind. In Bayern und im Rest der Republik sei jeder dritte Haushalt ein Rentner-Haushalt. Dabei seien die „neuen Alten“ im Gegensatz zu früher aktiver und konsumfreudiger.

Heute beschäftigt Reidl acht Mitarbeiter, die zwischen 20 und 70 Jahre alt sind, und verfügt über ein Netzwerk im Senioren- und Generationenmarkt. Er ist u.a. Mitglied bei der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie (Wissenschaft vom Altern und Altersheilkunde) und im Marketing Club Nürnberg. Auch wegen seiner Tätigkeit als Bundesvorsitzender der Deutschen Seniorenpresse und des Deutschen Seniorenrings ist Reidl ein gefragter Referent. Neben dem zentralen Standort in Nürnberg ist der diplomierte Betriebswirt auch in der Schweiz mit einem eigenen Marketing-Unternehmen tätig.

Das Leistungsspektrum seiner Agentur – Marketing, Konzept, Consulting, Werbung sowie Vorträge und Seminare – hat er mit einem eigenen Marketing-Ansatz verknüpft. Um diesen auf nachprüfbare Beine zu stellen, aber auch für Forschungsaufgaben seiner Kunden, hat Reidl ein Netz von rund 500 „Senior-Scouts“ aufgebaut. Testpersonen im Alter zwischen 50 und 80 Jahren erforschen kontinuierlich Trends und Barrieren im Alltag, um das aufzuzeigen, was jede Generation besonders macht, aber auch gemeinsam hat.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 04|2005, Seite 57

 
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