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Ausbauprojekte schaffen Durchbruch

Mit den im Jahr 2004 angefangenen Ausbauprojekten hat der Hafen Nürnberg-Roth den „Durchbruch“ geschafft. „Dies ist der wichtigste Entwicklungsschritt seit über drei Jahrzehnten“, sagte Geschäftsführer Harald Leupold in Nürnberg. Denn mit dem ersten Spatenstich in Oktober 2004 nahm der Bau einer Umschlaganlage für den kombinierten Ladungsverkehr (Schiff – Schiene – Lkw) seinen Anfang. Mit diesem „Schlüsselprojekt“ will die Hafen Nürnberg-Roth GmbH ihre Position als größtes Güterverkehrs- und Logistikzentrum in Süddeutschland nachhaltig sichern. Nach Angaben von Geschäftsführer Harald Leupold investiert das GVZ Hafen Nürnberg allein dafür 31 Mio. Euro.

Sorgen bereitet derzeit der ursprünglich für 2006/2007 geplante zweite Ausbauschritt. Darin war vorgesehen, dass die DB Netz AG den Container-Bahnhof von der Austraße in den Hafen verlagern sollte. Wegen Finanzierungsproblemen der DB AG werde sich diese Maßnahme mit einem weiteren Investitionsvolumen von ca. 25 bis 30 Mio. Euro voraussichtlich verzögern. Nach Angaben von Dr. Roland Fleck, Wirtschaftsreferent der Stadt Nürnberg und Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Hafen Nürnberg-Roth GmbH werde die Verlagerung vermutlich „nicht mehr in diesem Jahrzehnt“ angegangen werden.

Nach Fertigstellung der beiden Projekte hätten bis zu 300 000 Container pro Jahr umgeschlagen werden können. Mit dem neuen Terminal, das über vier Ladegleise und zwei Portalkräne zum Umschlag von Containern und Lkw-Aufbauten verfügt, erhöht sich die derzeitige Jahreskapazität von 90 000 dennoch auf rund 155 000 Containern. Die Inbetriebnahme des Terminals ist für Frühjahr 2006 geplant.

Neben diesem Mammutprojekt wurde eine Mio. Euro in Erweiterungen des Hafenbahnhofs investiert, um für den prognostizierten Zuwachs im Kombi- und Schienengüterverkehr im GVZ Hafen Nürnberg weitere Kapazitäten zu schaffen. Bis 2008 ist eine Investitionen in Höhe von vier Mio. Euro in den Ausbau von Gleisen, Stellwerk und eine Teilelektrifizierung der Hafenbahnanlagen vorgesehen. Mit dem ebenfalls bereits begonnenen Bau eine Zollamtes will der Hafen in den kommenden Jahren insgesamt über 70 Mio. in neue Projekte investieren.

Mit der Aufnahme neuer Länder in die EU hat Nürnberg nach Worten von Dr. Fleck eine neue „Zentralität“ als Umschlagplatz von Verkehrsgütern gewonnen. Trotzdem fallen fast vier Fünftel (77 Prozent) der transportierten Güter auf den Bereich Lkw, der mit 7,5 Mio. Tonnen um sieben Prozent im Vergleich zu Vorjahr gewachsen ist. Auf der Schiene wurden 1,7 Mio. Tonnen umgeschlagen, ein Minus von einem Prozent. Der Umschlag per Schiff ist zwar um 20 Prozent gestiegen, bleibt jedoch mit 0,6 Mio. Tonnen auf einem niedrigen Niveau.

Insgesamt war das Geschäftsjahr 2004 „sehr erfolgreich“, so Leupold. Die gesamte Umschlagmenge stieg um 6,5 Prozent auf 9,8 Mio. Tonnen. Der Hafen sei so für die Stadt Nürnberg ein „Juwel, das wir weiter pflegen müssen“, fasste Wirtschaftsreferent Dr. Fleck zusammen.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 04|2005, Seite 23

 
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