Telefon: +49 911 1335-1335

Spendensegen für soziale Projekte

Der Partnerschaftsverein Charkiv-Nürnberg hat 2004 einen Rekord bei den Spendeneinnahmen verbucht. Im zwölften Jahr ihres Bestehens sammelte die Organisation rund 80 000 Euro ein, wie Vereinsvorsitzender Dr. Bernd Rödl mitteilte. Rödl sagte, er hoffe darauf, dass „die große Spendenbereitschaft auch 2005 anhalten wird“.

Zu den Gebern gehören neben Privatpersonen auch Unternehmen, die in der Ukraine investieren und ihre Verbundenheit mit dem Land demonstrieren wollen, so Rödl, der dem Partnerschaftsverein seit zehn Jahren vorsteht. Den stetig wachsenden Strom an Spendengeldern wertete der Vorsitzende als Bestätigung der geleisteten Arbeit. So unterstütze die Organisation gezielt und langfristig seriöse Projekte.

Mit dem Geld werden eine Erholungseinrichtung für Kinder aus Tschernobyl in der Nähe von Charkiv finanziert sowie in der Stadt selbst eine Kleiderkammer, eine Tuberkulosestation für Kinder und eine Armenküche für 200 Bedürftige unterhalten. Ein regelmäßiges Mittagessen mit Brot und Tee kostet den Partnerschaftsverein gerade einmal fünf Euro pro Monat.

Dreh- und Angelpunkt der interkulturellen Beziehungen zwischen Nürnberg und Charkiv ist das seit nunmehr zehn Jahren bestehende „Nürnberger Haus“ in der ukrainischen Stadt. Das Haus bietet Sprachkurse und Fortbildungen sowie ein umfangreiches Kulturprogramm.

Im laufenden Jahr will der Verein nach Angaben der stellvertretenden Vorsitzenden Antje Rempe eine zweite Armenküche in einem anderen Stadtteil Charkivs aufbauen. Dieses Engagement sei nötig, weil die Stadt ihre Unterstützung für die Suppenküchen deutlich reduziert habe.

Obwohl Charkiv auf ost-ukrainischem, pro-russischem Gebiet liegt, haben die Bürger laut Rempe während der „orangenen Revolution“ für den neuen Präsidenten Viktor Juschtschenko und damit für die demokratische Wende demonstriert. Doch der Weg nach Europa sei noch weit, die Hilfe des Vereins sei nach wie vor dringend nötig.

Vor kurzem besuchte eine Nürnberger Delegation die Partnerstadt und nahm an den Feierlichkeiten zum 60. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges teil. Für Ende September ist eine einwöchige Bürgerreise nach Charkiv geplant.

mei.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 05|2005, Seite 37

 
Device Index

Alle Ansprechpartner/innen auf einen Blick