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Fachleute aus ganz Europa kommen zur Leitmesse nach Nürnberg

Derzeit gibt es in Deutschland über zwei Mio. pflegebedürftige Menschen, Tendenz steigend. Informationen rund um Pflege, Therapie, Betreuung und professionelle Patientenversorgung von kranken und alten Menschen konnten sich die rund 40 000 Fachbesucher bei 700 Ausstellern auf der Altenpflege+ProPflege, Fachmesse mit Kongress, im Messezentrum Nürnberg holen.

„Die Altenpflege+ProPflege unterstrich auch im Jahr 2005 eindrucksvoll ihren Stellenwert als Europas Leitmesse für die Alten- und Krankenpflege und spiegelte das lebhafte Interesse von Industrie, Dienstleistern und Fachkräften wider, sich diesem Markt verstärkt zuzuwenden“, so die Veranstalter Vincentz Network, Hannover, und NürnbergMesse.

Besucher der Altenpflege+ProPflege waren Fach- und Führungskräfte, die in der Pflege Verantwortung tragen – in Alten- und Pflegeheimen, ambulanten Pflegediensten, Krankenhäusern, Rehakliniken und therapeutischen Einrichtungen. Die Fachmesse war auch wieder Branchentreff für Planer, Entscheider und Praktiker, die Pflege-, Reha-, Patientenversorgungs- und Wohnkonzepte in Pflegeeinrichtungen entwickeln.

Herausforderungen der alternden Gesellschaft
Im Jahr 2050 wird nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ein Drittel der Gesellschaft 60 Jahre und älter sein. Während heute zwei Erwerbstätige einem Rentner gegenüberstehen, kommt im Jahr 2050 auf einen Erwerbstätigen ein Rentner. Männer und Frauen sind heute bis zur Ruhestandsgrenze und darüber hinaus meistens körperlich und geistig fit. Dennoch steigt im Alter die Zahl der chronischen und Mehrfacherkrankungen und zugleich der Pflegeaufwand. Von den derzeit über zwei Mio. Pflegebedürftigen werden etwa zwei Drittel zu Hause versorgt (durch Angehörige oder Pflegedienste) und knapp ein Drittel in Heimen, so die Pflegestatistik 2003: Etwa 450 000 Pflegebedürfige werden von den 201 000 Beschäftigten der rund 10 600 Pflegedienste in Deutschland zuhause betreut, in den 9 700 Pflegeheimen kümmern sich 511 000 Fachkräfte um 640 000 alte Menschen.

Wachstumsmarkt des 21. Jahrhunderts
„Die Fachwelt ist sich einig: Die Pflege ist nachweislich ein boomender Markt, der Arbeitsplätze schafft und wirtschaftliche Perspektiven bietet“, erläutert Holger Göpel, Verlagsleiter bei Vincentz Network, dem marktführenden Fachverlag im Bereich Altenhilfe in Deutschland. „Allein in den letzten zehn Jahren sind auf dem Pflege- und Betreuungsmarkt 250 000 neue Arbeitsplätze entstanden. Heute sind in der Pflege-Branche insgesamt 1,2 Mio. Fachkräfte beschäftigt und der Bedarf wächst weiter“, so der Branchenkenner. Nach Einschätzung von Fachleuten werde in diesem Markt ein Volumen von rund 300 Mrd. Euro pro Jahr bewegt.

In den nächsten 15 Jahren werden nach Einschätzung Göpels im Pflege- und Betreuungsmarkt im Unterschied zum eher schrumpfenden Krankenhausmarkt zukunftsweisende Wachstumsimpulse gesetzt: Rund 15 Mrd. Euro Neubauinvestitionen in stationäre und zunehmend stadtteilbezogene Pflegeeinrichtungen seien geplant; milliardenträchtige Umbaumaßnahmen von Bestandswohnungen, die altengerecht und barrierefrei gestaltet werden müssen, stünden an. Absehbar sei zudem die Entwicklung von IT-unterstützten „Smart Homes“ und Telemedizin, die ein komfortables Verbleiben in der eigenen Wohnung ermöglichten.

gru.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 05|2005, Seite 70

 
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