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Metropolregion Nürnberg ist wegweisend

Die Region Nürnberg profiliert sich zusehends als Kompetenzzentrum für Verkehr und Logistik: Rund 770 Firmen mit 75 000 Mitarbeitern sind nach Angaben der Kompetenzinitiative „Center for Transportation & Logistics Neuer Adler e.V.“ (CNA e.V.), Nürnberg, im Wirtschaftsraum aktiv und erzielen einem Jahresumsatz von ca. 20 Mrd. Euro. Doch nicht nur durch das Know-how seiner Unternehmen und die günstige Verkehrsanbindung punktet die Region im Vergleich der Standorte: Auch durch eine Reihe von Pilotprojekten mit bundesweiter und internationaler Bedeutung macht sie von sich reden. Sie werden zum Teil durch die Kompetenzinitiative koordiniert und begleitet.

Im Folgenden einige der „Vorzeige-Projekte“ der Metropolregion Nürnberg.

Getriebeloser Antrieb für Schienenfahrzeuge
Das Projekt „Intra“ steht für „Innovatives Traktions-Antriebssystem“ und hat zum Ziel, einen getriebelosen Antrieb für Schienenfahrzeuge zu entwickeln. An „Intra“ sind Siemens A&D, Noris Automation und die Universität Erlangen-Nürnberg beteiligt, der Freistaat Bayern fördert das Vorhaben. Der neuartige Antrieb ist besonders kompakt und trotz des höheren Drehmoments um 30 Prozent leichter als der bisher eingesetzte Asynchronantrieb mit Getriebe. Darüber hinaus besitzt er einen deutlich höheren Wirkungsgrad und ist zudem wesentlich leiser als übliche Antriebe. Mit ihm können die Wartungs- und Betriebskosten von Triebfahrzeugen erheblich gesenkt werden, da Getriebe, Kupplung und alle schnell drehenden Teile völlig entfallen.

Automatische U-Bahn
Verkehrsexperten aus der ganzen Welt hat das Projekt „Rubin“ schon nach Nürnberg gelockt. Unter diesem Namen wird die fahrerlose U-Bahn von Siemens TS, Plettac Electronics, der Universität Erlangen-Nürnberg und der VAG entwickelt. Nürnberg wird als erste deutsche Stadt eine vollautomatisierte U-Bahn betreiben, weltweit sogar die erste automatische U-Bahn im gemischten Betrieb. Trotz der höheren Investitionskosten für den automatisierten Betrieb geht die Rechnung gegenüber der konventionellen Variante auf: Der Automatikbetrieb reduziert den Energieverbrauch durch kontinuierlicheres Anfahren und Bremsen. Durch verkürzte Wendezeiten werden insgesamt weniger Fahrzeuge benötigt, was sich auf die Investitionskosten günstig auswirkt. Die U3 geht auf dem ersten Streckenabschnitt zwischen Maxfeld und Gustav-Adolf-Straße Anfang 2006 in Betrieb.

„NürnbergMobil“
VAG, Stadt Nürnberg, NürnbergMesse, Flughafen, Deutsche Bahn und CNA sind die Projektpartner von „NürnbergMobil“: Damit soll den Verkehrsteilnehmern und Fahrgästen in Nürnberg eine umfassende Beratung über alle Aspekte der Mobilität und der Reiseplanung gegeben werden (siehe ausführliche Vorstellung auf Seite 23).

„NürnbergVerkehr“
Mit dem vom Freistaat Bayern geförderte Vorhaben „NürnbergVerkehr“ wird die jeweils aktuelle Verkehrslage online im Internet abgebildet. 500 Taxen in Nürnberg sind mit einem GPS-Modul ausgerüstet, das permanent seine Position zur Taxizentrale meldet. Eine vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) entwickelte Auswertungs-Software berechnet daraus die aktuelle Verkehrslage in Nürnberg und bildet diese als markierte digitale Karte im Internet ab. Während der zweijährigen Projektlaufzeit sind die Informationen kostenlos im Internet für private und potenzielle kommerzielle Nutzer abrufbar (www.nuernbergverkehr.de). Projektpartner sind DLR, Taxizentrale Nürnberg, PB Consult, PTV und CNA.

Verkehrsmanagement „Orinoko“
Mit dem Projekt „Orinoko“, in das u.a. auch Erkenntnissen von „NürnbergVerkehr“ eingehen, soll der Verkehr im Ballungsraum besser fließen. Durch intelligentes Datenmanagement soll u.a. die Ampelsteuerung verbessert werden. Genaue Beschreibung des Vorhabens im nebenstehenden Beitrag.

„Divan“: Einheitliche Daten für die Verkehrsplanung
Eine einheitliche Datenbasis über das bestehende Verkehrsangebot und die Verkehrsnachfrage im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) und im motorisierten Individualverkehr soll das Projekt „Divan“ gewährleisten. Hinter diesem Kürzel verbirgt sich die etwas sperrige Bezeichnung „Datenbasis für Intermodale Verkehrsuntersuchungen und Auswertungen im Großraum Nürnberg“.

Verknüpft werden u.a. Verkehrserhebungen- und untersuchungen (z.B. Befragungen, Zählen), Strukturdaten (v.a. Einwohner und Beschäftigte) und Angaben zum Lkw-Verkehr über 2,8 Tonnen bezogen auf einzelne große Unternehmen bzw. Gewerbegebiete. „Divan“ soll als einheitliche Datenbasis für verschiedene Planungsträger im Regierungsbezirk Mittelfranken sowie in den Landkreisen Forchheim und Neumarkt dienen. Federführer sind das Straßenbauamt Nürnberg und der Zweckverband Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN).

Ein wichtiges Ziel des Projektes: „Divan“ liefert eine schlüssige Datengrundlage für alle künftigen Verkehrsplanungen und soll dabei helfen, Individual- und öffentlichen Verkehr noch besser zu verbinden. Die Datenbasis wird u.a. eingesetzt für Nahverkehrspläne, Verkehrsentwicklungspläne, für die Bewertung von Verkehrsprojekten und für die richtige Dimensionierung von Einzelmaßnahmen.

CNA e.V., Dr.-Ing. Holger Schulze-Halberg, Tel 0911/947 2352, www.c-na.de, info@c-na.de

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 06|2005, Seite 20

 
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