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Heizkraftwerk Sandreuth jetzt mit Gas- und Dampftechnologie

Die N-Ergie AG, Nürnberg, hat das Gas- und Dampf-Heizkraftwerk (GuD-HKW) Sandreuth offiziell in Betrieb genommen. In die Umrüstung des Kraftwerks investierte die N-Ergie rund 90 Mio. Euro, durch den Umbau verdoppelt sie ihre Stromproduktion auf rund 940 Gigawattstunden pro Jahr. Gleichzeitig versorgt das Unternehmen mit dem HKW Sandreuth rund ein Viertel aller Nürnberger Haushalte mit Fernwärme. Dank der umweltschonenden Gas- und Dampf-Technologie und dem Einsatz von Erdgas als Brennstoff senkt der Versorger den Kohlendioxidausstoß eigenen Angaben zufolge um jährlich bis zu 140 000 Tonnen.

Um den Bau der GuD-Anlage termingerecht realisieren zu können, gründete die N-Ergie 2002 die 100-prozentige Tochtergesellschaft TurboTec GmbH. Aufgabe der Gesellschaft war die Überwachung der gesamten Neu- und Umbaumaßnahmen. In nur 22 Monaten wurde das neue Gebäude mit den beiden Gasturbinen und Generatoren sowie den beiden Abhitzekesseln und den technischen Nebengebäuden fertig gestellt. Über 200 Mitarbeiter waren zeitweise gleichzeitig auf der ca. 2 500 Quadratmeter großen Baustelle tätig. Im Sommer 2004 wurde in nur fünf Monaten ein Hochdruckkessel im bisherigen Heizkraftwerk von Kohle- auf Erdgasfeuerung umgestellt. Die Umbaumaßnahmen des Kessels, der zur Fernwärmeproduktion benötigt wird, mussten während des laufenden Betriebs des HKW Sandreuth vorgenommen werden.

Überlegungen für das neue Kraftwerk
Derzeit analysiert die N-Ergie – nach einer Erhebung des Branchenverbandes VDEW Deutschlands achtgrößtes Energieversorgungsunternehmen – mehrere Varianten zur Steigerung der Stromproduktion. „In einer Voruntersuchung wurde geprüft, ob zusätzliche Stromproduktionskapazitäten durch den Bau von eigenen Kraftwerken, Beteiligungen an Gemeinschaftskraftwerken oder Beteiligung bzw. Errichtung von Produktionskapazitäten bei Kunden erfolgen könnte.“ so N-Ergie Vorstandsmitglied Werner Juling. Mit einer Entscheidung sei im Laufe dieses Jahres zu rechnen.

Jahresabschluss 2004
Vor kurzem legte die N-Ergie auch den Geschäftsbericht 2004 vor: Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um 3,8 Prozent auf rund 1,16 Mrd. Euro. Das Betriebsergebnis betrug im Berichtsjahr 99,1 Mio. Euro (Vorjahr: 91,4 Mio. Euro). Auf Grund des bestehenden Gewinnabführungsvertrags wurden 61,3 Mio. Euro an die Städtischen Werke Nürnberg GmbH abgeführt. Die Thüga als außenstehender Aktionär erhält eine Ausgleichszahlung über 21,5 Mio. Euro. Im abgelaufenen Geschäftsjahr investierte der Konzern 129 Mio. Euro, davon 120,7 Mio. Euro in Sachanlagen.

Die Geschäftsaktivitäten und -ergebnisse des Konzerns seien 2004 wesentlich von der N-Ergie Aktiengesellschaft bestimmt gewesen. Die stark gestiegenen Bezugskosten, Steuer- und Abgabenbelastungen hätten dazu gezwungen, die Strompreise ab 1. Januar 2004 im Allgemeinen Tarif um durchschnittlich 2,2 bis 3,0 Prozent anzuheben. Man zähle aber immer noch zu den günstigsten Stromanbietern in Deutschland. Im Erdgasmarkt sei eine zweimalige Preisanpassung notwendig gewesen. Zunächst ermöglichten sinkende Bezugskosten zum 1. April eine Preissenkung um durchschnittlich 1,7 bis 3,7 Prozent. Zum 1. Oktober mussten die Erdgaspreise um durchschnittlich 6,2 Prozent angehoben werden.

Der Stromabsatz sank um 5,4 Prozent auf sieben Mrd. Kilowattstunden (kWh). Die absatzstärkste Kundengruppe stellten die Industriekunden mit 40 Prozent. Der Anteil der Privatkunden betrug 35 Prozent, Stadt- und Gemeindewerke trugen mit 25 Prozent zum Gesamtabsatz bei. Im Erdgasgeschäft verringerte sich die Gesamtabgabe insbesondere durch einen Kraftwerksminderbedarf um 0,23 Mrd. kWh auf 12,83 Mrd. kWh. Kommunale Erdgasversorger und regionale Erdgaslieferungsgesellschaften stellen mit einem Anteil von 43,6 Prozent des Erdgasbezugs die größte Kundengruppe dar. Der Absatz der Wärmeversorgung fiel minimal um 0,6 Prozent auf 1,23 Mrd. kWh. Der Wasserabsatz ging witterungsbedingt um 2,0 Mio. Kubikmeter zurück. Insgesamt wurden 32,2 Mio. Kubikmeter Wasser abgegeben.

Im Jahresverlauf stieg die durchschnittliche Beschäftigtenzahl (ohne Auszubildende) um 44 auf insgesamt 2 705 Mitarbeiter.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 06|2005, Seite 51

 
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