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Nordbayern ist zweitwichtigster Markt in Deutschland

Die HypoVereinsbank in Nürnberg hat sich nach eigenen Angaben im Geschäftsjahr 2004 „gut behauptet, trotz eines nach wie vor angespannten wirtschaftlichen Umfeldes“. Das laufende Geschäftsjahr beurteilt das Kreditinstitut nach einem guten Start im ersten Quartal allerdings eher verhalten. „Der Optimismus schrumpft bereits wieder“, hat Erhardt Göstl, Geschäftsbereichsleiter für Firmenkunden und Freie Berufe in Nordbayern, beobachtet.

Als Betriebsvolumen, addiert aus Aktiv- und Passivvolumen, gibt der Geschäftsbereich Bayern Nord/Niederlassung Nürnberg für 2004 einen Betrag von 10,4 Mrd. Euro an, das waren rund 30 Prozent mehr als im Vorjahr. Doch diese deutliche Steigerung ist nach Angaben der Bank auf Sonderfaktoren bzw. eine Umstrukturierung innerhalb des Hauses zurückzuführen. So wurden im vergangenen Jahr erstmals auch Unternehmen aus ganz Nordbayern von Nürnberg aus betreut und in diese Rechnung einbezogen. Auch die Steigerung der Passivseite der Bilanz um 28 Prozent auf 2,63 Mrd. Euro ist auf diese Umstellung zurückzuführen.

Nach Aussagen von Niederlassungsleiter Hans Rötzer ist Nordbayern bzw. Nürnberg für die HypoVereinsbank der „zweitwichtigste Markt in Deutschland“ und in punkto Ertrag unter dem besten Drittel im bankinternen Ranking einzuordnen. Bei der Firmenkundschaft konzentriere sich die Bank auf die mittelständischen Unternehmen. Um die Nähe zum Kunden zu erhalten, halte man an der bisherigen Filialstruktur in Nordbayern fest. Allein am Standort Nürnberg waren am Ende 2004 fast 1300 Mitarbeiter bei der HypoVereinsbank beschäftigt, davon 385 Mitarbeiter in den 28 Filialen in der Stadt und in Nürnberg-Land sowie 43 Auszubildende. Durch die Zusammenlegung der ehemaligen Hypobank- und Vereinsbank-Filialen in Neumarkt hat sich die Zahl um eine Filiale reduziert. Noch sind 855 Mitarbeiter in Kredit- und Back-office-Einheiten beschäftigt, aber die Bank will künftig dem Vertrieb einen größeren Stellenwert einräumen. Für das laufende Jahr werden nur „marginale Veränderungen“ erwartet. Im September 2005 werden wieder 25 Ausbildungsplätze zur Verfügung gestellt.

Das Gesamtvolumen der Ausleihungen an Firmenkunden reduzierte sich zum Jahresende von 4,6 auf 4,4 Mrd. Euro. Auch im Immobiliengeschäft schrumpfte der Kreditbestand um mehr als fünf Prozent auf rund 3,5 Mrd. Euro. Wie im Vorjahr konnte die Bank über 183 Mio. Euro an Neugeschäft in die Bücher nehmen, das Vermittlungsgeschäft wurde inzwischen auf fast Null reduziert. Erfreulich hat sich, so Erwin Bengler, Leiter Geschäftsbereich Bayern Nord für Privatkunden und Private Banking, der Bereich Geldanlage entwickelt. So stiegen 2004 die Neuabschlüsse bei Lebens- und Rentenversicherungen um 93,6 Prozent auf 91 Mio. Euro – die Kunden wollten die Steuervorteile noch rechtzeitig nutzen. Im Wertpapierbereich verwaltete die Niederlassung Nürnberg Ende 2004 ein Depotvolumen von fast 2,4 Mrd. Euro, der Trend zur Anlage in Fonds setzte sich fort. Aber selbst die Spareinlagen erhöhten sich im vergangenen Jahr um 16 Prozent auf 895 Mio. Euro.

hpw.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 06|2005, Seite 64

 
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