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Umfassende Beratung des Mittelstands

Traditionelle Konzepte der Finanzberatung, die bei mittelständischen Unternehmern zwischen Privat- und Firmenkundenbereich unterscheiden, werden der komplexen Wirklichkeit nicht gerecht. Dies zeigt sich vor allem bei der Unternehmensnachfolge und der Übertragung von Unternehmensbeteiligungen. Gerade inhabergeführte Unternehmen müssen einen breiten Spannungsbogen zwischen den Interessen der Familie auf der einen und denen des Unternehmens auf der anderen Seite bewältigen. Banken, die auf die Betreuung vermögender Privatkunden spezialisiert sind, müssen deshalb die Verquickung komplexer privater und unternehmerischer Fragestellungen beachten. In einem ersten Schritt werden alle relevanten Schnittstellen zusammengeführt, das heißt, sowohl die Partner des Kunden als auch die Experten des bankeigenen Netzwerks.

Übertragungen von Vermögen in die nächste Generation vollziehen sich meist über einen längeren Zeitraum. In dieser Phase erörtert die Bank mit dem Unternehmer geeignete Strategien und zeigt deren Auswirkungen auf die private Vermögensstruktur. Die Auswirkungen von Entscheidungen im Firmen- und Privatvermögen können über Simulationsmodelle transparent gemacht werden und bieten dem Unternehmer eine solide Entscheidungshilfe. So ist zum Beispiel ein zeitlicher Vorlauf von sieben Jahren erforderlich, um im Falle einer möglichst steuerschonenden Übertragung von Unternehmensanteilen alle steuerrelevanten Anforderungen zu erfüllen. Wird beispielsweise eine Beteiligung von 50 Mio. Euro in der Rechtsform der GmbH veräußert, so kann die hierauf zu entrichtende Steuer – stark vereinfacht dargestellt – zehn Mio. Euro betragen. Werden dagegen die Anteile in einer Kapitalgesellschaft gehalten, könnte diese Steuer im Moment des Verkaufs größtenteils vermieden werden.

Auch können, je nach Rechtsform der Unternehmung, Entscheidungskompetenzen und Erträge so gesteuert werden, dass sie weitgehend beim Unternehmensinhaber bleiben, zum Beispiel über Nießbrauchsvorbehalt oder Stimmrechtsverteilung. Devise ist es dabei, eine plan- und kalkulierbare Steuerung der Übergabe zu ermöglichen, um ein späteres Scheitern zu verhindern.

Die wesentlichen Fragestellungen bei der Übertragung von Vermögen sind:
? Welches sind die geeigneten Maßnahmen zur Reduzierung von Pflichtanteilsansprüchen?
? Wie ist die Zersplitterung von Vermögen zu vermeiden?
? Wie können Abstimmungen innerhalb von Gesellschafterstämmen im Vorfeld getroffen und
   Spannungen vermieden werden?
? Welche Auswirkungen haben testamentarische Verfügungen unter Berücksichtigung des
   Gesellschaftsvertrags?
? Wie werden Liquiditätsengpässe bei der Begleichung der Erbschaftsteuer vermieden?

Sind einmal die erforderlichen Rahmenbedingungen geschaffen und eine Entscheidungsgrundlage definiert, erfolgt die Phase der Umsetzung. Hierbei unterstützt die Bank den Prozess durch Netzwerkmanagement unter Hinzuziehung interner und externer Partner. Für die Beratung mittelständischer Unternehmer werden besonders erfahrene und spezialisierte Mitarbeiter eingesetzt, die auf der Schnittstelle Private Banking und Unternehmerberatung den Unternehmer bei allen Fragestellungen unterstützen. Flankierend hierzu sollten den Kunden neue Formen der Eigenkapitalbeschaffung und damit der Marktzutritt in bisher schwer zugängliche alternative Finanzierungsformen ermöglicht werden.

Thomas Uder, thomas.uder@credit-suisse.de
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 07|2005, Seite 12

 
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