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Fürther Ludwig-Erhard-Preis 2005 vergeben

Gleich drei Kandidaten wurden bei der dritten Verleihung des „Fürther Ludwig-Erhard-Preises“ vor mehr als 200 Gästen im Fürther Autohaus Graf ausgezeichnet. Mit diesem bundesweit einmaligen Preis, der von der Staedtler-Stiftung Nürnberg gesponsort wurde, werden herausragende wirtschaftswissenschaftliche Dissertationen ausgezeichnet, die sich mit Umsetzung und Anwendbarkeit theoretischer Erkenntnisse in der betrieblichen Praxis befassen. Den „Fürther Ludwig-Erhard-Preis 2005“, der mit 2 000 Euro dotiert wurde, erhielt Dr. Michael Niederalt für seine Arbeit „Zur ökonomischen Analyse betrieblicher Lehrstellenangebote in der Bundesrepublik Deutschland“. Darüber hinaus wurden für ihre Teilnahme mit einer „Auszeichnung zum Fürther Ludwig-Erhard-Preis 2005“, die mit je 1 000 Euro dotiert wurde, geehrt: Dr. Irene Dresel für Ihre Arbeit „Migration – Eine theoretische und ökonometrische Analyse der Wanderungsbewegungen in Deutschland und der Europäischen Union“ und Dr. Manfred Scherfler für seine Dissertation „Telemediales Lehrarrangements“. Alle drei Dissertationen wurden an der WiSo-Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg vorgelegt. Überreicht wurden die Preise von Evi Kurz, 1. Vorsitzende des Vereins „Ludwig-Erhard-Initiativkreis Fürth e.V.“, und IHK-Präsident Prof. Dr. Klaus L. Wübbenhorst.

Wübbenhorst ging in seiner Festrede zum Thema „Soziale Marktwirtschaft zwischen Shareholder Value und Kapitalismuskritik“ auf ein Spannungsfeld ein, das heute ebenso wie schon zu Ludwig Erhards Zeiten den Rahmen für die wirtschafts- und ordnungspolitische Diskussion in Deutschland vorgibt. Er vertrat dabei die These: „Nicht das Wirtschaftssystem der Sozialen Marktwirtschaft trägt die Schuld an den derzeitigen wirtschaftlichen Problemen in Deutschland. Die Ursachen dafür sind vor allem in der Politik zu suchen.“ Die vordergründig positiv erscheinende Idee, der Staat müsse und werde für die soziale Gerechtigkeit Sorge tragen, führe in die Irre. Denn unter sozialer Gerechtigkeit werde ein wohlfahrtstaatliches Netz mit regulatorischen Funktionen verstanden. Soziale Marktwirtschaft à la Ludwig Erhard bedeute aber eben nicht Umverteilung, sondern ein leistungsfähiges, freies Wirtschaftssystem. Zu einer so verstandenen Sozialen Marktwirtschaft bekennen sich nach Worten Wübbenhorsts auch die Industrie- und Handelskammern. Nur ein unbehinderter und fairer Wettbewerb zwischen freien Akteuren am Markt gewährleiste ökonomisch effiziente Ergebnisse. Gewinnstreben sei der Antrieb, der für die bestmögliche Versorgung aller Marktpartner sorgt.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 07|2005, Seite 70

 
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