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Unternehmensgründung auf dem Studienplan

Im Sommersemester 2001 wurde an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät (WiSo) der Universität Erlangen-Nürnberg der Studienbereich „Unternehmensgründung und Entrepreneurship“ ins Leben gerufen, der von Prof. Dr. Kai-Ingo Voigt vom Lehrstuhl für Industriebetriebslehre geleitet wird.

Studierende der Betriebswirtschaftslehre (BWL) können während ihres Hauptstudiums den Schwerpunkt „Unternehmensgründung“ wählen. Der Studienbereich integriert Vorlesungen, Seminare, Planspiele und andere Veranstaltungen verschiedener Lehrstühle. Das Konzept bietet eine fachübergreifende Ausbildung der Gründungsinteressierten auf besondere Weise an, denn in den Studienbereich bringen alle Fachrichtungen ihr spezifisches Know-how zu den Fragen der Unternehmensgründung ein, so Voigt. Man wolle die Studenten zum einen auf die Aufgaben eines Unternehmers vorbereiten und zum anderen Unternehmensgründungen aus der Hochschule fördern.

Den Kern des Studienangebotes bildet der Bereich „Entrepreneurship I“. Er setzt sich aus folgenden Bausteinen zusammen: Businessplan-Seminar, Vorlesung „Theorie und Prozess der Unternehmensgründung“, Planspiel zur Unternehmensgründung, Praxisveranstaltung „Gründung und Entwicklung von Technologieunternehmen“ sowie Seminar „Finanzierungsmanagement von Start-Up Unternehmen“. Diese grundlegenden Inhalte werden durch Veranstaltungen anderer Lehrstühle (z.B. Rechtsformen und Steuern etc.) ergänzt. Als Vertiefung können die Studenten im zweiten Block (Entrepreneurship II) aus zwölf Lehrstühlen ihre drei individuellen Vertiefungsrichtungen wählen, z.B. Logistik, Controlling oder Marketing.

Das BWL-Studium wird wie üblich mit dem Titel „Diplom-Kaufmann/frau“ und zusätzlich mit dem Zertifikat „Unternehmensgründung und Entrepreneurship“ abgeschlossen.

„Camp“ für angehende Gründer
Ein Höhepunkt der Ausbildung ist das „FAUnders Camp“, das im letzten Jahr mit Unterstützung der Staedtler Stiftung bereits zum zweiten Mal stattfinden konnte. Das zweiwöchige „Camp“ umfasst eine Woche Seminar an der Boston University School of Management und eine darauf folgende Woche an der Universität Erlangen-Nürnberg. Die 26 Teilnehmer der WiSo, der Juristischen und der Technischen Fakultät sowie gründungswillige Praktiker erlebten neben Vorträgen und Workshops zu den Themen „Businessplan“, „Entrepreneurial Marketing“, „Entrepreneurial Finance“ und „Exit Strategies“ den „American Way of Business“. In Kleingruppen wurden verschiedene Ideen erarbeitet und präsentiert, die von einer Fachjury prämiert wurden. „Durch die interdisziplinären Teams können nicht nur viele verschiedene Sichtweisen zusammengeführt werden, es entstehen sogar neue Ideen“, erläutert Prof. Voigt. In der zweiten Seminarwoche in Nürnberg hörten die Teilnehmer Vorträge zu Gründungsthemen und stellten die in Gruppen erarbeiteten Businesspläne vor.

Wie viele Studenten des Studienbereichs sich danach tatsächlich selbstständig machen, lässt sich auf Grund der fehlenden Erfahrungswerte nicht genau sagen. Die Veranstaltungs- und Lehrstuhlevaluationen belegen jedoch, dass die Motivation für eine Unternehmensgründung stark gestiegen ist. Teams aus dem Businessplanseminar nehmen auch regelmäßig und recht erfolgreich an Wettbewerben teil, z.B. dem Businessplan-Wettbewerb Nordbayern. Bei der diesjährigen Prämierung der Phase 1 schaffte es ein Team auf Anhieb unter die Top-Ten, und das bei 96 Teilnehmern verschiedenster Fachrichtungen und Unternehmensstadien.

WiSo, Alexander Brem, Tel. 0911/5302-235, brem@industriebetriebslehre.de

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 08|2005, Seite 20

 
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