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Präzision im Operationssaal

Die CAS innovations AG in Erlangen hat sich auf medizinische Systeme spezialisiert. Im Mittelpunkt stehen Techonologien für die Therapieplanung in der Endoprothetik und für die computerassistierte Chirurgie. Die Navigationssysteme des Erlanger Unternehmens werden mittlerweile in Kliniken in Deutschland, Österreich und Großbritannien eingesetzt.

Dr. Ralf Petzold und Dr. Gero Schnütgen gründeten CAS im Jahre 2001 gemeinsam mit ihrem wissenschaftlichen Mentor Prof. Dr. Willi A. Kalender, dem Leiter des Instituts für Medizinische Physik an der Universität Erlangen-Nürnberg. Gestartet mit anfangs elf Mitarbeitern, zählen heute rund 20 Mitarbeiter aus den Bereichen Informatik, Mathematik, Biologie, Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaft zum Team. Vor kurzem wurden die Räumlichkeiten angesichts der guten Geschäftsentwicklung um 50 Prozent erweitert. CAS will in den nächsten Jahren zunächst in Europa mit einer Reihe von Innovationen expandieren.

Petzold und Schnütgen entwickeln innovative Lösungen, die die Ärzte bei Therapieplanung und -navigation unterstützen. Ähnlich wie bei einem Navigationssystem im Auto kann man sich die Navigation in der Chirurgie vorstellen. Das System gibt dem Arzt während des Eingriffs immer den exakten Weg vor, den die Instrumente im Körper des Patienten nehmen müssen. Es unterstützt den Chirurgen auch bei der vorbereitenden Planung und Dokumentation und ermöglicht eine individuelle Nachbehandlung für den Patienten. Dadurch wird die Qualität und Genauigkeit einer Operation gesichert. Vorteile einer solchen computerassistierten Operation sind, dass sich die Sicherheit für die Patienten erhöht, das umliegende Gewebe geschont wird und sich schließlich die Liegezeiten im Krankenhaus verkürzen. Mit Mitteln der High-Tech-Offensive des Freistaats Bayern wurde 2001 ein System für Hüftoperationen entwickelt. Bereits ein Jahr später wurde dem ersten Patienten ein künstliches Hüftgelenk eingesetzt – gesteuert durch das eigene Navigationssystem „Cappa“ (Computer Assisted Planning and Positioning Applications). Heute ist CAS nach eigenen Angaben weltweit Technologieführer in der computerassistierten Chirurgie. Mittlerweile wird „Cappa“ auch zur Navigation in der Knieendoprothetik, für die Wirbelsäule und zur navigierenden OP-Unterstützung in der Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde eingesetzt. Eine neue Lösung von „Cappa“ ist seit kurzem auf dem Markt: Sie ermöglicht die Implantation einer Hüftpfanne ohne vorherige Strahlenbelastung durch eine Computertomografie.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 08|2005, Seite 38

 
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