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Neue Materialien und Prozesstechnik

Da in Bayern rund 3 600 Unternehmen mit etwa einer Mio. Beschäftigten Anwender, Nutzer, Hersteller oder Verarbeiter von Werkstofftechnik sind und damit einen Jahresumsatz von ca. 220 Mrd. Euro erwirtschaften, ist es nicht verwunderlich, dass in der Langen Nacht der Wissenschaften einige der wichtigsten vertreten sind. Da ohne leistungsfähige Materialien Innovations- und Entwicklungspotenziale auch anderer Branchen wie dem Maschinenbau nicht möglich wären, wurde das Kompetenznetzwerk Neue Materialien in Bayreuth, Fürth und Würzburg gegründet. Auch die Neue Materialen Fürth GmbH präsentiert sich während der Wissenschaftsnacht. Das Unternehmen, das sich vornehmlich mit der Entwicklung von Prozesstechnik zur Herstellung von Leichtbauformteilen aus Metall und Kunststoffen beschäftigt, wird Exponate seiner Arbeit präsentieren und Metallschaum zum schwimmen bringen.

Vom Rohstoff zum Bleistift
Dass Werkstoffe und Prozesstechnik branchenübergreifenend ein wichtiges Thema sind, beweist die Firma Staedtler Mars&Eberhard Faber. Plastilin, eine kittartige Masse, wird heute zwar überwiegend bei Stopp-Motion Animationen genutzt, wird von Eberhart Faber jedoch bei Designentwicklungen in der Automobilbranche eingesetzt.

Ein weiterer Hersteller und Anbieter von Schreib- und Zeichengeräte, der sich bei der Langen Nacht der Wissenschaften präsentiert, ist die Firma Faber-Castell. Sie gibt Einblicke in die moderne Minenfertigung wie auch in die Geschichte der Bleistiftminenherstellung im soeben fertig gestellten Museum „Alte Mine“ in Stein. In den authentischen, graphitgeschwärzten Räumen können die Besucher den einst mühevollen Weg vom Rohstoff zur fertigen Bleistiftmine verfolgen. Dass Werkstofftechnik im 19. Jahrhundert ein großer Aufwand an Kraft und Personal bedeutete, lässt sich anhand vieler originaler Dokumente im Museum nachvollziehen.

Eine Brücke der Disziplinen
Die Maschinenbau-Branche in Bayern verzeichnete eine erste positive Tendenz zu Beginn des Jahres. Außerdem können die Unternehmen mit einem Jahresumsatz von 30 Mrd. Euro in 2004 zufrieden sein. Die stark exportabhängige Branche musste in den letzen Jahren starke Gewinneinbußen hinnehmen, doch Maschinen „made in Germany“ genießen auch heute international den Ruf von innovativer und qualitätsbewusster Technik. Dass dieser Ruf nicht unbegründet ist, beweisen die Teilnehmer der Langen Nacht der Wissenschaften aus der Maschinenbau-Branche. Der Nutzfahrzeuge Hersteller MAN präsentiert unter anderem seine fortschrittliche Motorenentwicklung im Sinne der ISO-Normen und zeigt deren Einhaltung durch innermotorische Maßnahmen als auch durch Abgasnachbehandlung der Dieselmotoren.

Auch mit der Firma Honsel, die als größter herstellerunabhängig tätiger Anbieter von Leichtmetallprodukten der führende Entwicklungs- und Serienpartner der Automobilindustrie ist, tritt ein weltweit operierendes Unternehmen der Maschinenbau-Branche bei der Wissenschaftsnacht auf. In seinem Nürnberger Werk werden hochmoderne Technologien und Simulationsverfahren zur Fertigung von Druckgussteilen für Getriebe eingesetzt und können von den Besuchern begutachtet werden.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 10|2005, Seite 54

 
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