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Studenten mit starkem Einsatz

Das Studienzentrum in Nürnberg ist Anlaufstelle für die Studierenden aus Mittelfranken.

Über 1 600 Studierende aus der Region Nürnberg sind im Wintersemester an der FernUniversität Hagen immatrikuliert, sie nutzen das Fernstudium als Alternative oder Ergänzung zu Erststudium oder Beruf. Als Anlaufstelle steht ihnen das Nürnberger Studienzentrum der FernUni zur Seite, das von Myrén Neumann geleitet wird. Die „größte Klientel“ stellen die Studierenden der Wirtschaftswissenschaften, rund die Hälfte sind in diesem Fachbereich eingeschrieben. Relativ wenig nachgefragt werden hingegen Elektrotechnik oder Mathematik. „Das ist in einem Fernstudium schwierig zu bewältigen, das muss man so sagen“, unterstreicht die Diplom-Kauffrau.

Im ersten Studienjahr liegt die Abbrecherquote bei annähernd 50 Prozent, danach geht sie rapide zurück. „Wer dann noch dabei ist, der hält meist bis zum Abschluss durch“, sagt Neumann. Für Erststudenten betragen die Studiengebühren in Teilzeit 150 Euro, in Vollzeit 250 Euro pro Semester. Das Zweitstudium ist teurer, hier kommen noch 325 Euro für ein Teilzeit-Semester und 650 Euro für ein Vollzeitstudium hinzu.

Die Studierenden bekommen zweiwöchentlich ihr Studienmaterial nach Hause geschickt. Didaktisch aufbereitete Studienbriefe auf interaktiven CD-Roms, DVDs, Audio- oder Videokassetten sollen den Stoff anschaulich erklären und mittels Übungen vertiefen. Rückmeldungen über die Ergebnisse kommen von den Kursbetreuern, die den Studierenden telefonisch, per e-mail oder persönlich im Seminarunterricht zur Seite stehen.

Das Nürnberger Studienzentrum ist eines von zwei Zentren in Bayern und an die Universität Erlangen-Nürnberg angegliedert, seinen Sitz hat es jedoch im Berufsbildungszentrum nahe dem Stadtpark. Dort ist die Verwaltung in zwei Büros untergebracht, und dort können die Studierenden wochentags ab 18 Uhr und samstags den Seminarraum der FernUniversität oder auch andere Klassenzimmer nutzen, um mit einem der 19 Mentoren in Nürnberg den Stoff zu vertiefen.

Wie an der Präsenz-Universität können Ehrgeizige ein Vollzeit-Studium in sieben Semestern bewältigen. In Teilzeit, meist nebenberuflich, dauert es in der Regel doppelt so lange. Die regulären Studiengänge schließen nach einem vollständigen universitären Studium mit Diplom, Bachelor oder Master ab.

Daneben gibt es auch noch besondere, teils sehr spezielle Weiterbildungsangebote: Postgraduale Studiengänge und die so genannten Akademiestudien, für die kein Abitur nötig ist. Darin können Interessierte für zehn Euro pro Semesterwochenstunde ihr eigenes Studienangebot, Kurse oder Bausteine aus nahezu allen Bereichen individuell zusammenstellen und in betreuten Fernkursen nach eigenem Zeitvorstellungen studieren. „Das ist vor allem hilfreich für Studenten, die sich zuerst einmal orientieren wollen, bevor sie sich für einen Studiengang entscheiden“, betont Neumann. Zu den „Kunden“ zählen Abiturienten, die in ihrem Lieblingsfach keinen Studienplatz an der Präsenz-Uni bekommen haben, ebenso wie Angestellte, die sich beruflich verbessern wollen, Mütter im Erziehungsurlaub oder Ältere, die endlich einmal ihren bislang vernachlässigten Neigungen nachgehen wollen.

Förderverein in Nürnberg
Für den Erfolg des Studienzentrums unverzichtbar sei der Förderverein, dem der Nürnberger Schulreferent Dieter Wolz vorsteht. „Ohne den Förderverein würde nichts gehen“, sagt Neumann. So tragen die Vereinsmitglieder (u.a. Stadt Nürnberg, IHK und Unternehmen aus der Region) dazu bei, das Defizit abzufedern, das durch die Kürzungen des staatlichen Zuschusses von 125 000 auf 110 000 Euro entstand. So stelle die Stadt die Räumlichkeiten kostenlos zur Verfügung, Unternehmen spendeten Papier, einen Kopierer oder Computer. Dennoch musste wegen des gesunkenen Etats die Förderung durch Mentoren zusammengestrichen werden.

Bundesweit bilden sich über 42 000 Studierende an der FernUni mit Stammsitz im nordrhein-westfälischen Hagen weiter, darunter über 3 000 Ausländer. Der Altersdurchschnitt liegt bei Anfang bis Mitte 30, die Männer sind mit einem Anteil von 60 Prozent der Studenten deutlich in der Mehrzahl. Vier von fünf Studenten studieren nebenberuflich. Mit 45 Prozent ist nahezu jeder Zweite in einem wirtschaftswissenschaftlichen Studiengang eingeschrieben, gefolgt von den Kultur- und Sozialwissenschaften mit 25 und der Informatik mit 13 Prozent der Studenten. In 70 Studienzentren im gesamten deutschsprachigen Raum sowie in Mittel- und Osteuropa stehen Mentoren und Ansprechpartner der FernUniversität bereit.

mei.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 10|2005, Seite 21

 
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