Telefon: +49 911 1335-1335

Zu Besuch bei innovativen Unternehmen

Unternehmer besuchen Unternehmer: Das ist das Konzept der Veranstaltungsreihe ?IHK-Profile?, mit der die IHK den Austausch über neue Technologien und Managementkonzepte anregen will. Sechs Unternehmen stellten sich in diesem Jahr vor.

t3 medien: Leistungssteigerung durch Wissensmanagement
Die t3 medien gmbh in Erlangen entwickelt mit 30 Mitarbeitern intelligente Lösungen zur Wissensvermittlung. Viele Arbeitsprozesse sind durch IT-Unterstützung inzwischen verschlankt, beschleunigt und verbessert worden. Die nächste Herausforderung an die Arbeitsorganisation in den Unternehmen stellt die elektronische Unterstützung von Mitarbeitern bei wissensintensiven und anspruchsvolleren Tätigkeiten dar. Allerdings, so die Giga Information Group in einer Studie, sind ca. 80 Prozent des Wissens personengebunden und stehen damit dem Unternehmen nur mittelbar zur Verfügung. Fluktuati-on und mangelnde Kommunikation schwächen den Wissensfluss und gehen zu Lasten der Produktivität. „Electronic Performance Support“ lautet die von t3 medien-Geschäftsführerin Cornelia Mockwitz vorgestellte Lösung. Ziel ist es, Know-how aus Unternehmens- und Mitarbeiterwissen zu generieren. Damit, so Mockwitz, könnte die Quote für personengebundenes Wissen auf 50 Prozent gesenkt werden. Informationen, Lerninhalte und Expertenwissen werden dabei so miteinander vernetzt, dass die Mitarbeiter auf Grund ihrer momentanen Rolle im Geschäftsprozess
situativ die richtigen und notwendigen Wissensinhalte erhalten oder weitergeben.

Beispiele für erfolgreiche Anwendungen kommen u.a. aus Vertriebsorganisation, Serviceoptimierung und Qualitätsmanagement. t3 medien wendet Electronic Performance Support auch selbst an. Basierend auf der Technik von Wikipedia, dem bekannten Internet-Lexikon, wird ein kostengünstiges Wissensmanagementsystem genutzt (www.t3medien.de).

Ossberger: Vibrationen für die Umwelttechnik
Das 1873 gegründete Traditionsunternehmen Ossberger GmbH & Co. in Weißenburg ist bekannt für energieeffiziente Wasserkraftturbinen, von denen weltweit über 9 000 installiert wurden. Der in Kooperation mit einem Fraunhofer-Institut entwickelte „Coli-Cleaner“ trägt wie viele Produkte bei Ossberger dem Umweltschutz Rechnung. Das neue Produkt ist vereinfacht ausgedrückt eine chemiefreie Waschanlage für die Reinigung von Werkstücken, die durch Vibrationen die Bindungskräfte des Schmutzes überwindet und diesen dann gezielt absaugt. Eingesetzt wird das patentierte Verfahren beispielsweise, um Metallteile für die Kfz-Zulieferindustrie von Öl zu befreien. Ossberger beschäftigt derzeit 120 Mitarbeiter und setzt jährlich rund 15 Mio. Euro um (www.ossberger.de).

Wittmann: Automatisierung in der Kunststofftechnik
Die Wittmann Robot Systeme GmbH in Schwaig bei Nürnberg ist seit 20 Jahren als Spezialist für die Automatisierung in der Kunststofftechnik tätig. Zur Produktpalette gehören neben Industrierobotern in Linear- und Knickarmtechnik auch Granulatförderer, Granulattrockner, Beistellmühlen und Temperiergeräte. Damit ist man eigenen Angaben zufolge weltweit einer der ganz wenigen Komplettanbieter rund um die Spritzgießmaschine. Besonders in Deutschland ist Wittmann nach Aussage von Geschäftsführer Walter Klaus immer stärker als Systemanbieter für schlüsselfertige Produktionszellen gefordert, weshalb man hier in den letzten Jahren sowohl für die Kunden in der Automobilindustrie als auch im allgemeinen Maschinenbau Schwerpunkte gesetzt habe. Heute beliefert der Sondermaschinenbauer mit 100 Mitarbeitern sowohl die großen multinationalen Hersteller von Kunststoffteilen als auch kleine und mittlere Unternehmen, die auf den Anlagen alles vom Joghurtbecher bis zum sicherheitsrelevanten Fahrzeugbauteil produzieren.

Der Schwaiger Betrieb ist die älteste und größte Niederlassung unter den weltweit 48 Vertretungen des Wiener Stammhauses. Neuestes Produkt ist eine zentral gesteuerte Granulatförderanlage für den Kunststoffverbrauch von bis zu 30 Tonnen Granulat pro Tag. Geliefert werden auch Recyclinganlagen, die bei zunehmend steigenden Rohstoffpreisen von den Kunststoffbetrieben verstärkt nachgefragt werden (www.wittmann-robot.de).

identif: Technologien schützen Produkte
Die identif GmbH in Erlangen beschäftigt neun Mitarbeiter und wurde aus dem Biotechnologie-Unternehmen november AG ausgegründet. Wichtigster Geschäftsbereich ist der Produkt- und Markenschutz. „Ob Konsumgüter, Ersatzteile und Medikamente, gefälschte Produkte verursachen enorme Umsatzverluste“, so Geschäftsführer Dr. Georg Bauer vor den Teilnehmern von „IHK-Profile 2005“. Zwei verschiedene Sicherheitssysteme bietet identif GmbH an: Soll der Produktschutz nicht sichtbar sein, dann wird ein DNA-Code – also ein Molekularer Fingerabdruck – auf das Etikett, das Verpackungsmaterial oder direkt auf das Produkt gedruckt. Bei der sichtbaren Kennzeichnung wird dagegen ein nanooptisches Siegel auf das Produkt aufgebracht, von dem es kein identisches Duplikat gibt. Durch einen mehrschichtigen Materialaufbau im Nanobereich entsteht ein Spektralcode, der als charakteristischer Farbwechseleffekt erkennbar ist. Beide Technologien sind mittels tragbarer Lesegeräte vor Ort eindeutig identifizierbar (www.identif.de).

Sembach: Innovative Werkstofftechnik
Das Familienunternehmen Sembach GmbH & Co. KG, Lauf a.d. Pegnitz, wurde 1904 gegründet und wird heute vom Geschäftsführer und Urenkel des Firmengründers, Martin Sembach, geleitet. Das Unternehmen mit rund 350 Mitarbeitern fertigt eine breite Palette technischer Bauteile aus Silicat- und Oxidkeramik. Der gesamte Produktionsprozess sei sehr komplex und nur mit großer Erfahrung zu beherrschen. Der Maschinenpark bestehe deshalb fast ausschließlich aus Eigenentwicklungen und -anfertigungen, besonders die Pressen und die integrierten Nachbearbeitungseinrichtungen. Die vielen Mio. Teile, die jährlich produziert werden, gehen u.a. an Hersteller von Autos, Haushaltsgeräten, Werkzeugmaschinen und Medizintechnik. Sembach investiert auch stetig in seine Mitarbeiter: „Wir beschäftigen im Schnitt 20 Auszubildende, denn ohne das umfassende Know-how unserer Mitarbeiter könnten wir die ausgezeichnete Qualität unserer Produkte gar nicht erzielen.“ (www.sembach.de)

hotel.de: Hotelbuchung im Internet
Die Nürnberger hotel.de AG, die im vergangenen Jahr mit dem IHK-Gründerpreis ausgezeichnet wurde, ist bei der Hotelbuchung über Internet mittlerweile die Nummer zwei in Deutschland (vgl. WiM 9/2005, Seite 71). Vorstand Dr. Heinz Raufer nannte wesentliche Kriterien für diesen Erfolg: Entscheidend sei, dass sowohl Hotels als auch die Reisenden (v.a. die Firmenkunden) einen Mehrwert hätten. Die Software, die einfache Schnittstellen zu vielen Hotels und Hotelketten sowie zu bestehenden Buchungssystemen ermöglicht, werde in Nürnberg programmiert und sichere einen Marktvorsprung. Vor kurzem teilte das Unternehmen mit, dass laut Marktforschungsinstitut Nielsen Netratings Hotel.de gemessen an der Reichweite in Deutschland den ersten Platz übernommen habe (www.hotel.de).

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 10|2005, Seite 12

 
Device Index

Alle Ansprechpartner/innen auf einen Blick