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Aufgeweckte Produktentwickler

Als Handwerksbetrieb wurde die Fuchs Elektronik GmbH in Ansbach vor mehr als 40 Jahren gegründet. Heute liefern die 40 Mitarbeiter (darunter vier Auszubildende) Komponenten für Mess- und Prüfsysteme, die in der Industrie für Produktionsüberwachung und Qualitätssicherung eingesetzt werden. Das Team um die beiden Geschäftsführer Detlef Fuchs und Robert Dietrich installiert und vermarktet zudem Satellitensysteme für die Datenübertragung sowie schnelle Internet-Zugänge über Satellit für Gebiete in Deutschland und ganz Europa, die nicht mit DSL versorgt sind.

Die Ansbacher tragen auch dazu bei, dass die Ermittlung der Fernseh-Einschaltquoten reibungslos verläuft. Denn für die Nürnberger GfK Fernsehforschung werden alle Messgeräte repariert und gewartet, der Einsatz der Geräte bei den Test-Haushalten in ganz Deutschland wird durch die Firma Fuchs gesteuert. Sie ist gleichsam als „verlängerte Werkbank“ der GfK Fernsehforschung zuständig für Logistik, Einsatzsteuerung und technische Hotline, weshalb ein flächendeckendes Technikernetz in Deutschland unterhalten wird. Das Ansbacher Unternehmen installiert zudem Videoüberwachungssysteme für Justizvollzugsanstalten, Forensik-Abteilungen, Industriebetriebe, Einkaufsmärkte und Privatkunden.

Bei einer medizintechnischen Produktinnovation müssen die Elektronikspezialisten aber noch um eine erfolgreiche Markteinführung kämpfen: Das System ermöglicht es, unkompliziert und kostengünstig den Schlaf eines Menschen zu überwachen und in Bild und Ton aufzuzeichnen. Das ist zum Beispiel dann erforderlich, wenn ein Arzt feststellen will, ob ein Patient ein aus gesundheitlicher Sicht problematisches Schnarchverhalten hat. Beim IHK-Anwenderclub Medizintechnik, zu dessen Gründungsmitgliedern die beiden Geschäftsführer im Jahr 2003 gehörten, kam der Kontakt mit einem Arzt zustande, der an der Fertigentwicklung des Systems mitwirkte. Die Arbeitsweise der Technologie: Mit einer im Dunklen arbeitenden Infrarotkamera, die zuhause neben dem Bett des Patienten aufgestellt wird, wird das Schlafverhalten in Bild und Ton aufgezeichnet. Der Patient muss dafür nicht „verkabelt“ werden, ihn stört kein Restlicht und er kann vor allem in seiner gewohnten Schlafumgebung „untersucht“ werden. Selbst entwickelt wurde auch die Software zur Auswertung der Schlafdaten. Das System bietet sich nicht zuletzt dann an, wenn der Arzt überprüfen will, ob die kostspielige Überwachung des Patienten in einem herkömmlichen Schlaflabor nötig ist. Detlef Fuchs und Robert Dietrich wollen die Vermarktung jetzt dadurch in Gang bringen, dass das System über Apotheken und Sanitätshäuser von Patienten ausgeliehen werden kann. Bisher waren die beiden Geschäftsführer regelrecht „gegen Mauern gelaufen“, als sie die Technologie potenziellen Abnehmern vorstellen wollten.

ubr.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 10|2005, Seite 81

 
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