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Technologiekompetenz am Messeplatz Nürnberg

Der Hightech-Messeverbund Powtech, Internationale Fachmesse für Mechanische Verfahrenstechnik und Analystik, und TechnoPharm, Internationale Fachmesse für Life Science Prozesstechnologien – Pharma, Food, Cosmetics verzeichnete an drei Messetagen im Oktober 2005 eine stabile Besucherzahl von über 13 000 und einen Zuwachs auf Ausstellerseite um 8,5 Prozent auf 946.

Die Powtech gilt als Leitmesse für die gesamte mechanische Verfahrenstechnik sowie die Partikelanalytik, den Kerntechnologien in allen Branchen der stoffumwandelnden Industrie. Pulver, Granulate oder Schüttgüter spielen eine zentrale Rolle für die Nahrungsmittelindustrie, Pharma-, Chemie-, Kunststoff-, Farben- und Lackindustrie, Keramik- sowie Steine- und Erdenindustrie. Ob Zahnpasta oder Autolack, Düngemittel oder Lidschatten, Waschpulver oder Toner für Kopierer – für zahllose Produkte des täglichen Bedarfs bilden Pulver die Basis. Um Pulver in so vielfältigen Formen herstellen zu können, werden Hightech-Maschinen und -anlagen eingesetzt. Mühlen und Siebmaschinen, Filter und Analysatoren, Mischer und Dosiergeräte konnten von den Fachbesuchern auf der Powtech ebenso unter die Lupe genommen werden wie Förderanlagen, Transportbehälter oder Waagen für Pulver, Granulate und Schüttgüter.

Die durchschnittliche Exportquote der Branche liegt nach Angaben des VDMA Fachverband Verfahrenstechnische Maschinen und Apparate bei 60 Prozent. Im Jahr 2004 wurden in Deutschland verfahrenstechnische Maschinen und Apparate im Wert von 3,8 Mrd. Euro produziert. Davon gingen fast drei Viertel in den Export. Hauptabnehmerländer neben der Europäischen Union sind die USA, China und Russland. Die Branche beschäftigte im Jahr 2004 knapp 26 000 Mitarbeiter, die Kapazitätsauslastung liegt im Durchschnitt bei 84 Prozent.

Life Sciences – der Zukunftsmarkt
Mit der TechnoPharm positionierte die NürnbergMesse eine Veranstaltung im zukunfts- und prestigeträchtigen Markt der „Life Sciences“ – der Wissenschaften vom Leben, die biotechnologische Methoden zusammenfassen, die die Gesundheit und Ernährung des Menschen betreffen. Die Parallelität zur Powtech wurde bewusst hergestellt, denn eine Vielzahl von Arzneien, Kosmetika, Sportler- oder Heilnahrung besteht aus Pulvern. Das zentrale Thema der TechnoPharm ist die absolut keimfreie, also sterile Produktion sowohl flüssiger, pastöser als auch fester Produkte. Eines der „heißen Eisen“ auf der diesjährigen TechnoPharm war der Schutz der Verbraucher vor gefälschten Arzneimitteln. Raubkopien und Produktfälschungen stellen in der Pharmaindustrie ein zunehmendes Problem dar, das sich nicht nur in Umsatzeinbußen von rund 17 Mrd. Euro jährlich niederschlägt, sondern in weit höheren Folgekosten durch unwirksame oder giftige Arzneimittel.

In der Bundesrepublik Deutschland gibt es nach Angaben des BPI Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie etwa 500 Arzneimittelhersteller, darunter Apotheken, die Arzneimittel unter eigenem Namen verkaufen, bis zu rund drei Dutzend multinationalen Konzernen. Die pharmazeutische Industrie in Deutschland zählte 2004 knapp 114 000 Mitarbeiter und stellte Erzeugnisse im Wert von 20,9 Mrd. Euro her. Die wichtigsten Pharma-Märkte der Welt sind Europa, Nordamerika und Japan (86 Prozent des weltweiten Umsatzes). 2004 wurden nach Schätzungen des Instituts für Medizinische Statistik (IMS Health) Arzneimittel für 545,2 Mrd. US-Dollar verkauft, 17 Prozent mehr als im Vorjahr.

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WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 11|2005, Seite 61

 
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