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Nürnberger Weihnacht zwischen Wolkenkratzern

Der „Christkindlmarket“ nach Nürnberger Vorbild findet heuer zum zehnten Mal in Chicago statt.

Der „Christkindlmarket“ nach Nürnberger Vorbild findet heuer zum zehnten Mal in Chicago statt.

Wer im Dezember das Zentrum der amerikanischen Metropole Chicago besucht, glaubt sich plötzlich ins ferne Nürnberg versetzt. Rot-weiß gedeckte Verkaufsstände ducken sich zwischen die Hochhäuser, es duftet nach Bratwürsten und Glühwein, in den Auslagen erinnern Spielwaren, deutsches Kunsthandwerk und Weihnachtsartikel an die kommenden Feiertage. Seit zehn Jahren gibt es nun schon den „Christkindlmarket“, der dem Nürnberger Vorbild nachempfunden ist, in der Stadt am Michigan-See.

Vor zehn Jahren hatte die Deutsch-Amerikanische Handelskammer in Chicago die Idee, das Original über den Atlantik in die Stadt zu holen, und sie fand in der Stadt Nürnberg, in der Nürnberger Congress- und Tourismus-Zentrale und in der IHK Nürnberg für Mittelfranken gleich begeisterte Partner. Im vergangenen Jahr zählte der Markt, der vom Start weg ein großer Erfolg war, rund 1,5 Mio. Besucher. Geschätzt wird die Budenstadt aus Holz und rot-weißem Tuch mit Bratwürsten, Lebkuchen, Glühwein, Christbaumschmuck, Spielwaren, Zinnfiguren und vielen anderen Waren nicht zuletzt von den fast 600 000 deutschstämmigen Bewohnern der Region Chicago.

Vergessen sind die Anfangsschwierigkeiten, als Zugeständnisse an amerikanische Gesetze gemacht werden mussten: Als Glühwein, weil alkoholisch, nur auf privatem Grund ausgeschenkt werden durfte und Nüsse und Zwetschgen nicht eingeführt werden konnten, weil sie Kerne enthalten. Kerne sind Samen, deren Einfuhr in die USA verboten ist. Deshalb mussten die berühmten Nürnberger „Zwetschgenmännle“ wohl oder übel zu Hause bleiben. Albrecht Buchwald, Leiter des IHK-Geschäftsbereichs International der IHK, musste einige Hürden aus dem Weg räumen, damit ein „originaler“ Nürnberger Weihnachtsmarkt überhaupt möglich war. Heute wird auch von den amerikanischen Partnern manches etwas lockerer gesehen.

Werbeträger für Nürnberg
Mittlerweile ist der Markt, der auch zum zehnjährigen Jubiläum wieder vom Nürnberger Christkind mit dem Prolog in englischer Sprache eröffnet wurde, auf der Daley Plaza zu finden. Inzwischen verkaufen viele Händler aus Thüringen und Sachsen in den Buden ihre Waren, während die Nürnberger Kaufleute seltener geworden sind. Aber wie in den Vorjahren ist der „Christkindlmarket“ ein exzellenter Werbeträger für Nürnberg als „Weihnachtsstadt Nummer Eins“ (so die Deutsche Zentrale für Tourismus DZT): Der amerikanische Sender NBC / Channel Five wird 78 Werbespots senden, die Nürnberger Tourismuszentrale wirbt in Chicago für Reisen in die Dürer-Stadt. Nach Aussage des deutschen Botschafters in den USA ist „dieses Ereignis in Chicago die beste PR-Veranstaltung für Deutschland in den USA“.

Michael Weber, Direktor Congress- und Tourismus-Zentrale Nürnberg, weber@ctz-nuernberg.de
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 12|2005, Seite 10

 
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