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Optimistischer ins nächste Jahr

Viele Einzelhändler in der Region Nürnberg erwarten ein besseres Weihnachtsgeschäft als im Vorjahr. Das teilte der Landesverband des Bayerischen Einzelhandels (LBE) – Bezirk Mittelfranken mit. Im November und Dezember macht der Einzelhandel 20 Prozent seines Jahresumsatzes. Für das laufende Jahr rechnet der LBE allein in der Stadt Nürnberg mit einem Umsatz von rund 710 Mio. Euro, davon sollen rund 90 Mio. Euro auf das Weihnachtsgeschäft entfallen. Für Gesamt-Mittelfranken wird der Umsatz auf 1,8 Mrd. Euro geschätzt, davon rund 220 Mio. aus dem Weihnachtsgeschäft.

Stark nachgefragt werden – hier unterscheidet sich Mittelfranken nicht vom bundesweiten Trend – vor allem Uhren und Schmuck, Spielwaren, Parfüm sowie Elektro- und Elektronikartikel. Auch für den Buchhandel läuft es laut LBE recht gut. Im Hinblick auf die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 stehen zudem Sportartikel, große Flachbildfernseher und Computerspiele hoch im Kurs. Nachholbedarf hätten die Bereiche Möbel, Lebensmittel und Spielwaren. Ein Viertel aller Geschenke wird in der Region als Gutschein auf dem Gabentisch landen.

Erfreulich sei, dass der Rotstift bislang wesentlich seltener angesetzt wurde als im Vorjahr. „An der Rabattfront kehrt langsam Ruhe ein“, sagte der mittelfränkische LBE-Bezirksvorsitzende Jürgen Dörfler. Glänzend wie Weihnachtssterne ist die Situation des Einzelhandels dennoch nicht: Viele Betriebe in Mittelfranken hätten in diesem Jahr ein eher verhaltenes Geschäft gemeldet. Wegen der sommerlichen Temperaturen im Oktober seien Herbst- und Winterkleidung in den Regalen liegen geblieben, der Wintereinbruch mit Kälte und Schnee sei deshalb „ein Segen“ für die Bekleidungsbranche. Grundsätzlich warnte Dörfler davor, dass sich der mittelständische Einzelhandel aller Sparten angesichts des scharfen Wettbewerbs mit den großen Filialunternehmen „in einer bedrohlichen Schieflage“ befinde.

Optimistisch beurteilte Dörfler die Aussichten fürs nächste Jahr: 2006 peile die Branche ein Umsatzplus von einem bis eineinhalb Prozent an. „Wir haben die Hoffnung, dass die Verbraucher wieder Fuß fassen“, sagte er. Allerdings drohe bereits das „Damoklesschwert Mehrwertsteuer“, das 2007 die Binnenkonjunktur möglicherweise abwürgt.

mei.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 12|2005, Seite 9

 
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