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Puma

Immer kräftigere Sprünge

Nach dem Rekordwachstum der vergangenen Jahre will der Herzogenauracher Sportlifestyle-Konzern Puma seinen Platz in der Spitzengruppe der Branche verteidigen. „Wir verfolgen das Ziel, Puma als klare Nummer drei in der Sportartikelindustrie dauerhaft zu positionieren“, sagte Vorstandschef Jochen Zeitz. Die „langfristige Schaffung von Markenbegehrtheit“ habe dabei Vorrang vor kurzfristigem Umsatzdenken. Die Puma AG liegt hinter Nike und Adidas auf Rang drei der weltgrößten Sportartikelhersteller.

Zeitz erklärte die 1993 gestartete Aufholjagd gegenüber der Konkurrenz für beendet. Das dynamische Wachstum werde aber anhalten. So übersprangen die Auftragsbestände zum Jahresende erstmals die Marke von einer Mrd. Euro. Bereits jetzt lasse sich absehen, dass der Umsatz 2006 um weitere 30 Prozent und das operative Ergebnis auf mindestens 350 Mio. Euro wachsen werden und damit die ursprünglichen Prognosen übertreffen. Auch die langfristigen Ziele werde das Unternehmen früher erreichen. „Wir sind schneller und überraschen uns immer wieder selbst“, sagte der Vorstandschef. Dennoch gebe es keinen Anlass, die Zielmarken anzuheben, „nur weil es jetzt besser läuft als geplant“.

Aktuell ruhen alle Hoffnungen auf der Fußball-Weltmeisterschaft. „Von der WM erwarten wir uns kein Strohfeuer, sondern eine Initialzündung. Wir haben die große Chance, Puma langfristig als eine der führenden Fußballmarken weltweit etablieren zu können“, betonte Zeitz. 12 von 32 Mannschaften des Turniers werden die springende Raubkatze auf der Brust tragen. Damit sei Puma der „führende Ausrüster“ der Spiele. Der neue Dress namens „v1.06“ sei mit rund 109 Gramm „das derzeit leichteste Trikot auf dem Markt“. Gleiches gelte für den Schuh, der den Spielern auf Grund seiner im Windkanal getesteten Form aerodynamische Vorteile verschaffen soll. Flankiert wird das WM-Geschäft von der größten Werbekampagne der Unternehmensgeschichte. Dank der WM habe sich auch auf dem „schwierigen deutschen Markt“ die Stimmung aufgehellt. Als neues Spielfeld hat Puma den englischen Fußballmarkt entdeckt und mit einem der Top-Teams der Premier League, mit Tottenham Hotspur, einen mehrjährigen Ausrüstervertrag geschlossen. Durch die gebündelten Maßnahmen soll in der „Kernsparte“ ein zweistelliges Umsatzplus eingefahren werden - wie auch 2005.

Für die Zeit nach dem Abpfiff der WM haben die Herzogenauracher ebenfalls vorgesorgt. In Kürze kommt die neue Golf-Kollektion in die Läden, im zweiten Halbjahr folgt eine Produktreihe für den Motorradsport. Neu ist auch Puma-Denim: In Kooperation mit dem japanischen Jeanshersteller Evisu werden exklusive Puma-Jeans ausschließlich über die derzeit 66 eigenen Concept Stores vertrieben. Bis zur WM kommen neue Geschäfte in Stuttgart, Hamburg und Berlin hinzu.

Im vergangenen Jahr erzielte Puma mit zuletzt 5 090 Mitarbeitern weltweit einen Markenumsatz von 2,4 Mrd. Euro und damit ein Plus von 18,4 Prozent gegenüber 2004. Die Zahl der Beschäftigten legte um 1 180 zu, von den 836 deutschen Mitarbeitern sind rund 600 in der Metropolregion Nürnberg beschäftigt.

Die Rohertragsmarge kletterte „auf ein für die Sportartikelindustrie bislang unerreichtes Rekordniveau von mehr als 52 Prozent“. Das Vorsteuerergebnis betrug 404 Mio. Euro, der Gewinn stieg - zum siebten Mal in Folge zweistellig - um 10,5 Prozent auf 286 Mio. Euro. Die positiven Zahlen trieben den Aktienkurs auf über 300 Euro. Seit 1993 legte die Marktkapitalisierung um über 3 500 Prozent auf knapp vier Mrd. Euro und der Aktienkurs um durchschnittlich 33 Prozent jährlich zu. Zeitz kündigte deshalb an, bei der Hauptversammlung im April eine Verdoppelung der Dividende auf zwei Euro vorzuschlagen.

Autor/in: 
mei.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 03|2006, Seite 73

 
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