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LGB

Seit 125 Jahren unter Dampf

Der Nürnberger Modellbahnbauer LGB feiert in diesem Jahr sein 125-jähriges Bestehen. Im Jubiläumsjahr präsentierte das Spielwarenunternehmen auf der Spielwarenmesse 150 Neuheiten, darunter sieben gänzlich neu entwickelte Lokomotiven und Waggons sowie ein vernickeltes Schienensystem. Dieses ist im Gegensatz zu den bislang verwendeten Messingprofilen im harten Freilufteinsatz weniger anfällig für Ablagerungen und Verschmutzungen, sagte LGB-Sprecher Günter Knopp.

Auf dem Gelände von LGB (das Kürzel steht für Lehmann-Groß-Bahnen) in der Saganer Straße in Nürnberg-Altenfurt können Besucher das Markenzeichen von LGB bestaunen: Eine Original-Dampflokomotive der Baureihe 99. Dieser „Werkzug“ diente nun als Vorbild für einen detailgetreuen Jubiläums-Nachbau. Weitere Neuheiten sind die legendäre Diesel-Lok V200 der DB sowie die „Stahlwagen“ der Rätischen Bahn in der Schweiz und amerikanische Personenwagen der Amtrak-Linie. Insgesamt hat LGB rund 750 verschiedene Modellbahn-Artikel im Programm: Dampf-, Diesel- und Elektrolokomotiven, Güter- und Personenwagen sowie Gleise und Zubehör. Für die Entwicklung einer neuen Lokomotive muss bis zu einem Jahr veranschlagt werden.

Das Weihnachtsgeschäft verlief „durchwachsen“ und blieb teilweise hinter den Erwartungen zurück. Mit rund 160 Mitarbeitern in Deutschland und 30 in den USA erzielte LGB 2005 einen Umsatz von rund 30 Mio. Euro. „Damit lagen wir fast auf dem Niveau des Vorjahres“, sagte Knopp.

LGB geht auf Ernst Paul Lehmann zurück, der 1881 in Brandenburg eine Blechspielwaren-Manufaktur unter dem Namen Ernst Paul Lehmann Patentwerk gründete. Lehmann entwickelte nicht nur Spielzeuge, sondern meldete sie darüber hinaus zum Patent an. Seine Schöpfungen, etwa das Flugzeug „Ikarus“ und das hupende Auto „Tut Tut“, waren nicht nur in Deutschland, sondern bald auch in der ganzen Welt verbreitet. 1921 trat Lehmanns Cousin Johannes Richter in das Unternehmen ein. Nach dem Krieg wurde die Familie enteignet. Richter zog mit seiner Familie nach Nürnberg und baute das Unternehmen am heutigen Standort neu auf. 20 Jahre später, im Jahr 1968, stellten Richters Söhne Eberhard und Wolfgang die erste Lehmann-Groß-Bahn für drinnen und draußen vor.

Die LGB war die erste Modelleisenbahn in der Spurweite „G“, (Maßstab 1:22,5 und damit viermal so groß wie die Spur H0), sie ist eigenen Angaben zufolge die meist verkaufte Großbahn der Welt. Gekapselte Getriebe schützen die Fahrzeuge der „Gartenbahn“ im Freiluftverkehr selbst bei Regen oder Schnee vor Schmutz und Nässe. Dank modernster Digitaltechnik können selbst mehrere Züge im so genannten Mehrzugsystem gegenläufig über die Anlage fahren.

Am großen LGB-Jubiläumsfest vom 14. bis 16. Juli beteiligen sich Bahn, VAG, Spielzeugmuseum und Vedes.

Autor/in: 
mei.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 03|2006, Seite 64

 
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