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Alpha-Gruppe übernimmt sensibles Altstadtareal

In die Geschichte um den Augustinerhof kommt Bewegung: Die Tage des brachliegenden „Schandflecks“ sind anscheinend gezählt, denn die Alpha Gruppe wird das Grundstücksareal in der Nürnberger Altstadt übernehmen. Zwischen der Eurohypo AG und dem Nürnberger Immobilienunternehmen wurden entsprechende Vereinbarungen abgeschlossen. Die beiden Partner gehen davon aus, dass der Eigentumsübergang im Laufe des Jahres 2007 stattfinden wird.

„Der Augustinerhof und seine Nutzung stehen im Fokus der Öffentlichkeit. Wir wollen uns aber dieser Herausforderung stellen“, erklärte Alpha-Geschäftsführer Gerd Schmelzer zum geplanten Kauf des 5 000 Quadratmeter großen Grundstücks an der Pegnitz. Über eine Zwangsversteigerung wird der Augustinerhof an Schmelzers Unternehmen gehen. Dabei ist von einem Preis von neun Mio. Euro die Rede.

Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly zeigte sich erfreut: „Damit gibt es endlich eine stadtentwicklungspolitische Perspektive.“ Maly wird eine Projektgruppe unter seiner Leitung einrichten, die das weitere Verfahren der Bebauung begleiten soll. Wie der Augustinerhof in Zukunft genutzt wird, steht noch nicht fest. Zwar sprach Nürnbergs Wirtschaftsreferent Dr. Roland Fleck davon, dass in einem Premium-Hotel mit entsprechender Gastronomie eine große Chance liege, aber die Stadt hat sich noch nicht festgelegt. „Grundsätzlich wären an dieser Stelle Nutzungsschwerpunkte wie Dienstleistung und Handel ebenso denkbar wie Wohnen oder Hotellerie“, hieß es dazu aus dem Rathaus

1996 war dieses Grundstück in der historischen Altstadt zum politischen Konflikt geraten. In der Folge hatte der Verein „Altstadtfreunde“ mit einem Bürgerentscheid eine zeitgenössische Bebauung nach den Plänen des Architekten Helmut Jahn verhindert. Die IHK hatte sich damals, wie andere Verbände auch, für das Projekt ausgesprochen. Insbesondere hatte sie vor einem Scheitern gewarnt, weil damit für lange Zeit in zentraler Lage eine Brachfläche entstehen würde mit gravierenden negativen Folgen für die Stadtentwicklung. Um so nachdrücklicher begrüßt die IHK, dass jetzt wieder Bewegung in die Sache kommt. Die Bauvorgaben, für die sich die Bürger in der Abstimmung entschieden hatten, sind nach Ablauf einer Frist von sieben Jahren nicht mehr bindend. Sie betrafen insbesondere die Geschossflächenzahl sowie die Dichte der Bebauung. Konkrete Pläne sind nach Angaben Schmelzers aber noch nicht entwickelt, er will erst den Eigentumsübergang abwarten.

Die Alpha Gruppe baut derzeit an den Sebalder Höfen, ebenfalls in der Innenstadt gelegen und mit 22 000 Quadratmetern über viermal so groß wie der Augustinerhof. Als „hochsensibel“ bezeichnet Schmelzer sein neuestes Projekt und fügt hinzu: „Wir haben aber bewiesen, dass wir derartige Projekte gemeinsam mit der Stadt verwirklichen können.“

Autor/in: 
kh/roy.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 12|2006, Seite 16

 
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