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Cortal Consors

Berater auf dem Markt der Zukunft

Cortal Consors hat Anfang des Jahres ein frisch renoviertes Gebäude in der Bahnhofstraße in Nürnberg bezogen, dessen klare Formen, weite Flure und modernste Sicherheitsanlagen zu tiefsinnigen Metaphern über den Online-Broker verführen könnten. Das ist gewollt. Auf Stimmigkeit für Kunden und Geschäftspartner legt Martin Daut, Vorstandsvorsitzender von Cortal Consors Deutschland, Wert. „Die Mitarbeiter sollen sich mit dem Standort identifizieren“, sagt er.

Unter dem Dach des 30 Mio. Euro-Gebäudes arbeiten mittlerweile alle 702 Mitarbeiter von Cortal Consors S.A. Zweigniederlassung Deutschland – und es könnten noch mehr werden. Vor dem Umzug war das Unternehmen über die ganze Stadt verteilt: im täglichen Geschäft eine Beeinträchtigung. In den Umbau des gemieteten Gebäudes hat Cortal Consors noch einmal 2,5 Mio. Euro gesteckt, um es den Firmenbedürfnissen anzupassen. „Wir binden uns dann langfristig an diesen Standort“, so Daut.

Cortal Consors S.A. ist ein Unternehmen der BNP Paribas, einer der führenden Banken Europas. Es entstand 2002, nachdem das französische Kreditinstitut den 1994 aus der Schmidt-Bank heraus gegründeten Nürnberger Discount-Broker übernahm und mit seiner Tochter Cortal zusammenlegte. Heute macht die Niederlassung Deutschland rund 60 Prozent des Gesamtumsatzes der europäischen Gruppe, die in sechs Ländern ansässig ist. Nach eigenen Angaben ist Cortal Consors der führende Spezialist im Bereich der privaten Geldanlage in Europa. Bei aller Fortschrittlichkeit setzt man auf Bewährtes: Die Kompetenz der Mitarbeiter ist ein wesentlicher Grund, Nürnberg als Unternehmenssitz zu halten. Neben der Infrastruktur seien es die Standortkosten, die sich in einer Finanzmetropole wie Frankfurt am Main anders gestalten würden.

Einiges hat sich dennoch geändert. Früher hatten die Mitarbeiter höchstens die Wahl zwischen Hof und Nürnberg, meint Daut, heute blicke man bereits nach China und Indien, neben den bereits bestehenden Standorten in Paris, Brüssel, Madrid, Mailand und Luxemburg. Der Grund für die geplante Expansion nach Fernost sind positive Geschäftszahlen. Im letzten Jahr verzeichnete Cortal Consors Deutschland 7,8 Mio. Wertpapierkäufe und –verkäufe („Trades“), ein Zuwachs von 25 Prozent. Das verwaltete Kundenvermögen (Assets under Management) erhöhte sich um 28 Prozent und betrug 12,9 Mrd. Euro. Die Kundenzahl stieg um 22 Prozent auf gut 600 000. Der Umsatz kletterte auf 172 Mio. Euro, der Gewinn vor Steuern auf 47,7 Mio. Euro. Der Aufschwung am Aktienmarkt trage zu dieser Entwicklung wie bei jedem anderen Unternehmen bei, sagt Daut. Er weist aber mit Hinblick auf die Turbulenzen vor der Übernahme 2002 darauf hin, dass man heute längst nicht mehr so abhängig sei wie zu Zeiten, als man bis zu 90 Prozent reines Brokerage betrieb. Der Anteil von Brokerage, der Kernkompetenz des Hauses, werde aber nie unter 50 Prozent sinken.

Daut prognostiziert dem Direktbankenmarkt ein starkes Wachstum und setzt auf telefonische und persönliche Beratung sowie Betreuung. Bereits 80 Kundenberater sitzen in Nürnberg am Telefon, weitere 70 fungieren deutschlandweit als mobile Gesprächspartner vor Ort. Bis April wird ein neues Beratungscenter entstehen, etwa 100 Neueinstellungen mit inbegriffen. Nach Dauts Angaben werden dann innerhalb von zwei Jahren 250 Stellen am Standort aufgebaut worden sein. Ein neues Geschäftsfeld ist die Baufinanzierung, die das breite Angebot abrundet, das vom Tagesgeldkonto über Investmentfonds und Aktien bis hin zu Optionen, Futures und Devisenhandel reicht. Cortal Consors zeichne sich dadurch aus, dass es keine Hausprodukte führe und unabhängig berate.

Über das Bankengeschäft hinaus engagiert sich das Unternehmen auch auf sozialer Ebene, u.a. für den Bau der DelphinLagune im Nürnberger Tiergarten und den Jugendhilfeverband „Schlupfwinkel“.

Autor/in: 
slm.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 03|2007, Seite 50

 
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