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Lightco

Klingende Laserstrahlen statt klassischer Instrumente

Eine Saite, die man nicht mit Händen fassen kann und die doch klingt? Auf den ersten Blick ist diese Vorstellung abwegig, doch schon bald könnten ganze Konzerte ohne Flügel, Geige und Co aufgeführt werden. Seit Ende 2005 arbeiten die Lichtspezialisten des Unternehmens Lightco aus Stein bei Nürnberg an Instrumenten, die lediglich aus Laserstrahlen bestehen. Vorerst sind drei Varianten in der Entwicklung, die jeweils auf den Prinzipien von Piano, Geige und Trommel beruhen: Eine Laserquelle sendet Strahlen aus, die die Saiten beziehungsweise das Trommelfell symbolisieren. Unterbricht der Musiker den Laserstrahl, wird dies von Sensoren erkannt und es entsteht beinahe zeitgleich ein Ton. Damit das Ganze aber nicht zu künstlich klingt, registriert eine Lasergitarre beispielsweise nicht nur die Tonhöhe, sondern auch das individuelle Vibrato, den künstlerischen Ausdruck in der Musik.

„Ein wichtiges Kriterium beim Bau von Instrumenten war von jeher das Rohmaterial“, erklärt Gerd J.W. Hess, Inhaber und Geschäftsführer der Lightco Entertainment Group und fügt hinzu: „Die jüngere Vergangenheit hat den Strom als einen modernen Rohstoff hervorgebracht.“ Bisher bestehe eine Musikdarbietung aus einem akustischen Ereignis – beispielsweise durch ein Orchester oder eine Band – und dem visuellen Ereignis, das mit Hilfe von Bühnenbildnern, Choreografen oder Lichtdesignern erst richtig auf den Zuschauer wirke. „Mit unseren Laserinstrumenten wird der Künstler nicht nur in die Töne, sondern verstärkt auch in das visuelle Erlebnis seine ganz persönliche Note legen können“, ist Hess überzeugt. In rund einem Jahr soll der Prototyp in die Testphase gehen, derzeit laufen Gespräche über eine zukünftige Zusammenarbeit unter anderem mit Firmen aus dem Bereich der Sensortechnik.

Mit den Laserinstrumenten wagen sich die acht Mitarbeiter und zwei Auszubildenden des Betriebs nur teilweise auf Neuland: Seit über 25 Jahren verleiht Lightco Licht- und Tonanlagen. Hervorgegangen ist Lightco aus der 1975 gegründeten Firma Light & Sound, die sich neben dem Handel mit Musikinstrumenten und dem dazugehörigen Equipment insbesondere dem Import dieser Produkte aus den USA und Großbritannien widmete. Heute gehört nicht nur die technische Ausstattung zum Repertoire, sondern auch das Wissen und Können der Mitarbeiter, wenn es um Konzeption und Inszenierung mit Licht und Ton geht. Die Blaue Nacht in Nürnberg, diverse Messeauftritte und Präsentationen von Konzernen wie Siemens und E-on, Licht-, Bühnen- und Tontechnik für Musiker oder Stadtjubiläen sind nur einige der vielfältigen Aktivitäten von Lightco.

Seit 1998 bildet Lightco in dem damals neu entstandenen Beruf Fachkraft für Veranstaltungstechnik aus, außerdem engagiert sich Geschäftsführer Hess im IHK-Prüfungsausschuss. Ebenfalls im Jahr 1998 bezog die Firma neue und vor allem größere Räumlichkeiten in Stein mit einem extra Bereich, in dem die Mitarbeiter ihre Ideen nicht nur den Kunden vorführen, sondern auch selbst Neues ausprobieren können. Wie zum Beispiel futuristische Laserinstrumente.

Autor/in: 
roy.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 03|2007, Seite 45

 
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