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Hongkong

Optimistisch im "Jahr des Schweins"

Hongkongs Spielwarenindustrie belegt nach China weltweit den zweiten Platz im Ranking der Liefernationen. 2006 lagen die Ausfuhren an Spielwaren, Spielen und Sportartikeln bei knapp elf Mrd. US-Dollar und damit 3,6 Prozent unter dem Vorjahr. Der Wandel im Konsumentenverhalten und der fortgesetzte Preisdruck seitens der Einkäufer aus den USA und Japan habe sich auf die Spielwarenexporte Hongkongs deutlich ausgewirkt, erklärte Winchell Cheung, Direktor für Deutschland des Hong Kong Trade Development Council (HKTDC) auf der Spielwarenmesse in Nürnberg.

Das HKTDC organisierte erneut einen Gemeinschaftsstand für Hersteller aus der Sonderverwaltungsregion. Über 200 Firmen aus Hongkong stellten in diesem Jahr das zweitgrößte ausländische Kontingent auf der Spielwarenmesse in Nürnberg.

Neben dem stärkeren Preisdruck der Kunden schlügen auch gestiegene Rohmaterialpreise und höhere Fertigungskosten zu Buche, so Cheung. Auch würden Produkte aus Hongkongs Fabriken in Südchina direkt in die USA und andere Märkte verschifft. Dieser Offshore-Handel werde nicht in Hongkongs Statistik erfasst.

Die Exporte nach Deutschland stiegen von Januar bis November 2006 um mehr als 13 Prozent auf 927 Mio. US-Dollar. Damit ist Deutschland viertwichtigster Markt nach den USA, Japan und China für die Hersteller und Exporteure aus Hongkong. Im gleichen Zeitraum lieferte Deutschland Waren im Wert von elf Mio. US-Dollar nach Hongkong.

Die neuen Zielmärkte Hongkongs liegen nach Cheungs Vorstellung in Ost- und Mitteleuropa. So wuchsen die Spielwarenausfuhren in den ersten elf Monaten 2006 nach Russland um 27 Prozent, nach Polen um 26 Prozent und in die Tschechische Republik um über 50 Prozent.

Einer Studie zufolge, die Oracle Added Value im Auftrag des HKTDC durchführte, soll der gesamte Spielwarenmarkt 2007 um durchschnittlich zehn Prozent wachsen, in der Volksrepublik China und den Ländern Osteuropas wird sogar ein Plus von bis zu 29 Prozent im Einzelhandel für Spielwaren erwartet. Auch vom „Jahr des Schweins“, das nach dem chinesischen Kalender am 18. Februar beginnt und Glück bringen soll, erwarten vor allem die Hersteller von Qualitätsprodukten viel Gutes, so Cheung. Denn dann seien die Menschen bereit, sich Unterhaltung, Reisen und Luxusartikel etwas kosten zu lassen.

Faire Arbeitsbedingungen
Das Care-Programm wurde vom International Council of Toy Industries (ICTI) mit Sitz in New York eingeführt. Care steht für die Anfangsbuchstaben der Worte Caring, Aware, Responsible und Ethical. Mit diesem 2003 aufgelegten Programm wollen die Spielwarenhersteller faire Arbeitsbedingungen schaffen und ein hohes Maß an Arbeitsplatzsicherheit gewährleisten. Den amtlichen ICTI-Zahlen vom November 2006 zufolge durchlaufen derzeit nahezu 900 Spielwarenhersteller in China mit rund einer Mio. Beschäftigten den Care-Prozess. Rund 500 Unternehmen wurden bereits zertifiziert und haben das Compliance-Siegel erhalten. Für weitere 250 wurde das Zertifizierungsdatum bereits festgesetzt.

Autor/in: 
gru.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 03|2007, Seite 64

 
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