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Eine Chance für alle

Die Bundesregierung und die Spitzenverbände der Wirtschaft haben die Vereinbarung für drei Jahre bis 2010 verlängert.

Auch künftig heißt das erklärte Ziel beim „Nationalen Pakt für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs“, der 2004 vereinbart worden war: Allen ausbildungswilligen und ausbildungsfähigen jungen Menschen soll ein Angebot auf Ausbildung oder Qualifizierung unterbreitet werden. Neu im Kreis der Paktpartner sind die freien Berufe, vertreten durch den Bundesverband der Freien Berufe (BFB).

Die zentralen Vereinbarungen des verlängerten Ausbildungspaktes:

  • Die Wirtschaft erhöht ihre quantitativen Zusagen deutlich: Sie setzt sich das verbindliche Ziel, im Durchschnitt pro Jahr 60 000 neue Ausbildungsplätze einzuwerben. Neu ist die Zusage für jährlich 30 000 neue Ausbildungsbetriebe. Zudem sagt die Wirtschaft zu, jährlich 40 000 Plätze für die betrieblichen Einstiegsqualifizierungen (EQJ) bereitzustellen.
  • Die Bundesregierung hat das „Sonderprogramm Einstiegsqualifizierung Jugendlicher“ (EQJ-Programm) von 25 000 auf 40 000 Plätze aufgestockt und die Förderung für die kommenden drei Jahre sichergestellt.
  • Die Bundesagentur für Arbeit unterstützt die Aktivitäten des Paktes weiterhin mit umfangreichen Förderungen. Außerdem sagt die Agentur zusätzlich 7 500 außerbetriebliche Ausbildungsplätzen einmalig im Herbst 2007 zu. Außerdem setzt sie einen Akzent auf die Verbesserung der Ausbildungsreife.

Die beteiligten Spitzenverbände der Wirtschaft (DIHK, ZDH, BDI, BDA, BFB) sowie die Bundesagentur für Arbeit und die drei Bundesministerien für Wirtschaft, Bildung und Arbeit machen deutlich, dass der Pakt allein die Chancen der Jugendlichen nicht verbessern kann. Notwendig seien weiterreichende Initiativen in Bildungssystem, Familienpolitik, Integration sowie Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik.

Die Paktpartner appellieren deshalb u.a. an die Länder, die zu hohe Zahl der Schulabgänger ohne Schulabschluss und ohne ausreichende berufsqualifizierende Fertigkeiten nachhaltig und deutlich zu verringern. Die Zusammenarbeit von allgemeinbildenden Schulen mit den Betrieben soll ausgebaut werden. Ein weiteres Ziel ist ein Gesamtkonzept zur beruflichen Orientierung für die Schulabgänger. So sollen die Schüler beispielsweise durch Paten und Mentoren von Unternehmen beim Schritt in das Arbeitsleben begleitet werden.

Im Rückblick auf die ersten drei Jahre des Ausbildungspaktes zogen Wirtschaft, Bundesregierung und Arbeitsagentur eine positive Bilanz: Die Zusage, im Jahresdurchschnitt 30 000 neue Ausbildungsplätze „anzuwerben“, sei von 2004 bis 2006 übertroffen worden. In diesen Jahren seien jeweils über 40 000 neue Ausbildungsbetriebe gewonnen worden. Auch bei den Einstiegsqualifzierungen habe die Wirtschaft ihre Zusage (jährlich 25 000 Praktikumsplätze) übertroffen; so seien 2006/ 2007 rund 42 000 Plätze bereitgestellt worden.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 04|2007, Seite 16

 
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