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Verlag PH. C. W. Schmidt / Verlagsdruckerei Schmidt

Ein Hort historischen und modernen Wissens

Der Verlag PH. C. W. Schmidt und die angeschlossene Verlagsdruckerei Schmidt fühlen sich historischem und modernem Wissen gleichermaßen verpflichtet. „Unser Hauptbetätigungsfeld ist die Produktion wissenschaftlicher Bücher“, sagt Inhaber Hans Schmidt. Seit seiner Gründung im Jahr 1828 geben Institutionen wie (Staats-) Archive, Universitäten oder geschichtliche Museen, Behörden und Ämter sowie Verbände und Vereine aus ganz Deutschland wissenschaftliche Bücher bei dem in Neustadt/Aisch ansässigen Verlag in Auftrag. Auch die Herstellung antiquarischer Kataloge ist eher historischen Dingen zugewandt. Auf die Zukunft des Betriebes zielt jedoch die Wissensbilanz, die das Unternehmen durchführt. Das neue Analyseinstrument ist für kleine und mittlere Unternehmen gedacht, die sich keine Unterstützung durch eine teure Unternehmensberatung leisten können.

„Wir bewegen uns bei der Buchherstellung schon in einer Nische“, ist sich Schmidt bewusst. Bei Büchern sei eine Auflage von 300 bis 3 000 Exemplaren üblich, wobei die Werke bis zu 900 Seiten haben könnten. Das zweite Standbein sei die Herstellung von Katalogen für Antiquariate quer durch alle Prozessabschnitte - von der Datenerfassung über den Druck bis zu Lagerung und Vertrieb. Im eigenen Verlag erscheint etwa die „Rote Reihe“ zur Nürnberger Stadt- und Landesgeschichte. Auch der Katalog zur Ausstellung „200 Jahre Franken in Bayern - vom Adler zum Löwen“ im Stadtarchiv (nicht zu verwechseln mit der bayerischen Landesausstellung im Museum Industriekultur) wird in Schmidts Verlag herausgegeben.

Im nächsten Jahr feiert der Verlag seinen 180. Geburtstag. Der 57-jährige Firmeninhaber führt den Betrieb in der fünften Generation. Die sechste Generation stehe bereit, um die Familientradition fortzuführen. Zur Firmengruppe gehören neben dem Verlag und der Druckerei auch eine Dienstleistungsgesellschaft, die seit Januar die Datenbank www.histotext.de betreibt. Dort werden wissenschaftliche Beiträge und Artikel zum Download angeboten. Für acht Euro pro Beitrag könnten derzeit mehr als 150 Beiträge und Jahresberichte von Geschichtsvereinen und historischen Archiven abgerufen werden, wobei die Hälfte des Erlöses dem jeweiligen Verein zugutekomme. „Damit wollen wir unseren Kunden und jungen Wissenschaftlern einen Zusatznutzen bieten“, unterstreicht Schmidt.

Im vergangenen Jahr erzielten die 25 Mitarbeiter der Gruppe einen Umsatz von rund 2,5 Mio. Euro und damit „ein Plus gegenüber dem Vorjahr“, wie Schmidt sagt. Dass der Verlag nicht nur ein Hort alten Wissens ist, sondern auch neuen Methoden aufgeschlossen gegenüber stehe, beweise die Wissensbilanz. Zu Beginn des Bilanzierungsvorhabens hätten externe Trainer im Gespräch und bei Tagesseminaren sowohl die Geschäftsführung als auch ausgewählte Mitarbeitern getrennt voneinander und quer durch alle Hierarchie-Ebenen und Abteilungen auf ihre jeweiligen Erfahrungen und Erwartungen hin abgeklopft. Der Prozess sei nicht immer schmerzfrei gewesen, doch der Weg habe sich gelohnt: „Wir sehen nun glasklar, wo das Unternehmen steht und wo wir hin wollen.“ So seien beispielsweise Defizite bei der Kundenakquisition erkannt und abgestellt worden. Neue Ziele wurden formuliert und schriftlich fixiert; Trainer wachen über Fortschritte oder Misserfolge. „Seit wir eine Wissensbilanz durchgeführt haben, herrscht Aufbruchstimmung im Betrieb“, freut sich Schmidt.

Autor/in: 
mei.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 04|2007, Seite 69

 
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