In Nürnberg, Erlangen und Fürth blieb das Preisniveau im vergangenen Jahr weitgehend unverändert.
Büromieten
Jahrelang waren die Büromieten in Bayern rückläufig: Nach einem Zwischenhoch im Jahr 2001 (8,10 Euro pro
Quadratmeter) fielen die Preise 2005 rekordverdächtig bis auf 7,30 Euro. 2006 bewegten sich die Preise wieder
nach oben und erreichten einen Wert von 7,90 Euro.
Die Entwicklung der Büromieten in Mittelfranken läuft parallel zu Bayern. Kurzzeitig – 2004 – lagen in Mittelfranken die Mieten mit 7,50 Euro über denen im gesamten Freistaat. Seit 2005 ist das Preisniveau gleich und liegt bei 7,90 Euro.
Situation in Nürnberg: Nach einem Preisanstieg um mehr als 20 Prozent auf 10,20 Euro fielen die Preise ab 2002 bis auf 8,50 Euro ab. Im Jahr 2006 wurden Mietpreise von 8,70 Euro je Quadratmeter ermittelt, das entspricht ungefähr dem Preisniveau von 1997.
Erlangen zeigte im Jahr 2006 ein Hoch von 8,70 Euro und hat somit das Preisniveau von Nürnberg erreicht.
In Fürth lagen die Mietpreise mit 7,70 Euro im Jahr 2001 auf dem höchsten Stand im Vergleichszeitraum. Nach deutlichen Rückgängen bis auf 6,50 Euro (2005) liegen nun die Preise 2006 bei 7,80 Euro (plus 20 Prozent im Jahresvergleich). Hintergrund dieser Entwicklung ist das früher relativ niedrige Niveau der Büromieten, auch etwa im Vergleich mit Nürnberg. In den letzten Jahren haben sich die Büromieten denen von Nürnberg schrittweise angenähert.
Ladenmieten
Nach der Terminologie des IVD-Preisspiegels wird unterschieden zwischen 1a-und 1b-Lagen in den Kernbereichen
einer Großstadt (sogenannter Geschäftskern); und den 1a- und 1b-Lagen in großstädtischen Nebenkernen.
Als Beurteilungskriterien werden beispielsweise die Passantenfrequenz, der Branchenbesatz und die Geschlossenheit der Schaufensterfront herangezogen. Da der Quadratmeterpreis mit zunehmender Ladenfläche abnimmt, wird zwischen den Größentypen mit einer Fläche von 60 und 150 Quadratmetern unterschieden.
Ladenlokale im 1a-Geschäftskern, 60 Quadratmeter: Die Ladenlokalmieten waren in Bayern im geglätteten Verlauf, unterbrochen von kurzen Erholungsphasen, in den letzten zehn Jahren rückläufig. Sie liegen 2006 bei 24,90 Euro und sind somit um ein Viertel günstiger als 1996.
Entwicklung der Mieten für Ladenlokale:
Nürnberg 93,10 Euro (minus 0,9 Prozent)
Erlangen 90,00 Euro (plus 32,4 Prozent)
Fürth 20,00 Euro (+/-0,0 Prozent)
Ladenlokale im 1a-Geschäftskern, 150 Quadratmeter: Auch die Mietpreise für große Läden geben seit zehn Jahren nach. 2006 wurde in Bayern ein durchschnittlicher Wert von 18,60 Euro ermittelt. Das ist im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 3,2 Prozent, aber zu 1996 ein Rückgang von 27,3 Prozent.
Entwicklung der Mieten für diese Läden:
Nürnberg 59,40 Euro (minus 0,2 Prozent)
Erlangen 60,00 Euro (plus 33,3 Prozent)
Fürth 15,00 Euro (+/-0,0 Prozent)
Die steigende Preistendenz in Erlangen erklärt sich aus der Wiedervermietung bislang leer stehender Objekte. Ein Grund für die bessere Vermarktung sind z.B. Verbesserungen in der Ausstattung.
Ladenlokale im 1b-Geschäftskern, 60 Quadratmeter: Nachdem in Bayern die Mieten für kleinere Läden 2005 mit 11,10 Euro einen absoluten Tiefpunkt erreicht hatten, legten sie 2006 erstmals wieder zu und liegen bei 11,50 Euro (plus 3,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr).
Mietentwicklung dieser Immobilien:
Nürnberg 16,00 Euro (minus 2,0 Prozent)
Erlangen 18,00 Euro (+/-0,0 Prozent)
Fürth 13,00 Euro (+/-0,0 Prozent)
Ladenlokale im 1b-Geschäftskern, 150 Quadratmeter: Auch die Mietpreise bei den größeren Läden sind seit zehn Jahren rückläufig und erreichten ihren Tiefpunkt mit 8,60 Euro im Jahr 2005. Mit einem Plus von 4,8 Prozent und einem ermittelten Mietpreis von 9,00 Euro bewegen sich die Preise 2006 nach oben.
Mietentwicklung in der Region:
Nürnberg 11,50 Euro (minus 2,4 Prozent)
Erlangen 12,00 Euro (+/-0,0 Prozent)
Fürth 10,00 Euro (+/-0,0 Prozent)
Die Betrachtung der Nachfragesituation bei Ladenlokalen macht deutlich: Die Filialisierung nimmt zu, und zunehmend treten auch Franchise-Unternehmen als Nachfrager auf. Dies führt zu einer Uniformität der Innenstädte. Der nicht filialisierte Einzelhändler wird sukzessive in schlechtere Lagen verdrängt. Er kann vielfach nicht mehr mit den Mieten mithalten, die die Filialisten und Franchiser zahlen.